Islamisten setzen Patrouillen in NRW-Städten fort

Sven Lau rühmt Scharia und heizt Propaganda an.

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Düsseldorf. Nach der „Scharia-Polizei“-Aktion in Wuppertal sind Islamisten in anderen NRW-Städten aktiv geworden. Zwar haben der nun in Düsseldorf wohnhafte Sven Lau und seine Anhänger diesmal keine Warnwesten mit der Aufschrift „Scharia-Polizei“ an, ihr Anliegen bleibt aber das gleiche: Junge Muslime ansprechen und sie auf einen gottesfürchtigen Weg einschwören.

Die „Dawa“, den „Aufruf“, tarnen sie mit dem Motto „Wir vermissen Dich“. In Düsseldorf heißt die Aktion „Pro Halal“. Frei übersetzt: Für das, was nach islamischem Recht zulässig ist. Videos zu jeder Aktion finden sich im Internet und werden tausendfach abgerufen. Das Innenministerium erklärt dazu: „Die Polizei ist sensibilisiert und wachsam. Vor allem muss aber die Zielgruppe der Islamisten aufgeklärt werden.“

Nun legt Lau im „Focus“ nach: „Die Scharia ist perfekt. Sie ist göttlich, nicht menschlich. Sie ist nicht barbarisch, sie ist Barmherzigkeit“, wird Lau zitiert. Die Scharia diene dazu, das Übel aus der Gesellschaft zu entfernen. Händeabhacken? Steinigung von Frauen? Für Lau sinnvoll. Auch angesichts der Gräueltaten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hält Lau eine Distanzierung für unnötig: „Warum sollte ich das tun?“ Zugleich zieht er krude und antisemitische Vergleiche: „Ich verurteile jedes Verbrechen. Egal, ob von IS, den US-Amerikanern oder den Juden.“

Für seine Gefährten scheint Lau dafür großzügige Ausnahmen zu machen. Laut „Focus“ sind zwei Bosnier, die mit Lau in Wuppertal unterwegs waren, im vergangenen Jahr wegen Raubüberfalls zu drei Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Weil die Revision läuft, ist das Urteil aber noch nicht rechtskräftig. Ein weiterer Islamist habe bereits wegen Raubes in Haft gesessen. Das NRW-Innenministerium bestätigte, dass viele Köpfe der Islamistenszene bereits wegen allgemeiner Kriminalität aktenkundig sind. pln