Italienerin 25 Jahre von Vater eingesperrt und missbraucht

Parallelen zu Fall Fritzl

Turin. Italien wird von einem Verbrechen erschüttert, das an den Fall Fritzl im österreichischen Amstetten erinnert. In Turin ist eine heute 34-jährige Frau 25 Jahre lang von ihrem Vater und ihrem Bruder sexuell missbraucht worden. Als neunjähriges Mädchen wurde das Opfer, das in einem Zimmer ohne elektrisches Licht gefangen war, zunächst von ihrem Vater und später auch von ihrem heute 41-jährigen Bruder vergewaltigt, wie italienische Medien am Freitag berichteten. Der Bruder des Opfers verging sich wiederholt auch an seinen vier eigenen Töchtern im Alter von sechs bis 20 Jahren.

Ein Fluchtversuch der jungen Frau scheiterte 1994, berichtete die Turiner Zeitung „La Stampa“. Ihr Vater begleitete sie zur Polizei, wo sie Anzeige wegen sexueller Nötigung erstattete, allerdings gegen einen Onkel. Ein Polizeipsychologe nannte ihre Anschuldigungen damals unglaubwürdig, die Anzeige wurde fallen gelassen.

Im vergangenen Oktober ging der Vater dann erneut mit seiner Tochter zur Polizei. Diesmal bezichtigte sie ihren Bruder, der sich seitdem in Haft befindet, der Vergewaltigung. Durch dauerhafte Beschattung war es den Ermittlern jetzt möglich, auch die jahrelange Gewalt des Vaters aufzudecken. Beide Männer befinden sich mittlerweile in Haft, die insgesamt fünf Vergewaltigungsopfer werden psychologisch betreut.