Jagd auf Polizistenmörder geht weiter
Augsburg (dpa) - Der Augsburger Polizistenmörder und sein Komplize sind noch immer auf der Flucht - die Polizei hofft nun vor allem auf Hinweise aus der Bevölkerung. „Wir haben noch keine heiße Spur“, sagte ein Polizeisprecher.
Seit Freitag seien mehr als 200 Hinweise eingegangen. Ein großer Teil von ihnen bezog sich auf das Motorrad, das die beiden Unbekannten am Tatort zurückließen. Das Zweirad wurde in der Nacht auf den 11. Oktober in Ingolstadt gestohlen. Wie und wann es nach Augsburg kam, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
In der Sonderkommission „Spickel“ fahnden mehr als 40 Mitarbeiter nach den Tätern - teilweise rund um die Uhr. Am Montag konzentrierten sich die Ermittler auf das Umfeld des Tatorts. Ob und wie gut sich die Täter in der Region auskennen, ist noch unklar. Nach den tödlichen Schüssen hatte die Polizei das Gebiet weiträumig abgesperrt. Die beiden Täter konnten aber flüchten.
Ein besonderes Augenmerk der Fahnder gilt einer großen, schwarzen Tasche, die die Täter laut Polizei dabei hatten. Außerdem, vermuten die Ermittler, könnten sich die Flüchtigen bei dem Sturz mit ihrem Motorrad und dem anschließenden Schusswechsel mit den Polizisten verletzt haben. Dass die Täter in ein Krankenhaus gehen, sei aber unwahrscheinlich. Erkenntnisse erhoffen sich die Beamten auch von der Schusswaffe, die am Samstag gefunden wurde. Nähere Angaben zur Waffe und zum Fundort wollte die Polizei zunächst nicht machen.
Am Freitagmorgen hatten ein Polizist und seine Kollegin auf einem Parkplatz zwei Motorradfahrer kontrollieren wollen. Nach einer Verfolgungsjagd, die vorerst im Augsburger Stadtwald endete, eröffnete einer der Flüchtigen das Feuer auf die Beamten. Der 41-jährige Polizist wurde dabei tödlich getroffen, seine Kollegin erlitt einen Streifschuss.