Japan-Tag nicht kippen
Ein Kommentar von Friedrich Roeingh.
Wir hatten sie schon abgehakt, obwohl die Zahl der Fälle zunahm. Nun müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Verbreitung der Schweinegrippe in Deutschland erst am Anfang steht. Und Düsseldorf ist dabei so etwas wie ein Ausgangsherd. So sehr wir bei drohenden Pandemien wie SARS, Vogelgrippe und nun der Schweinegrippe zwischen Panikmache und Verdrängen schwanken, so sehr sind wir zur Besonnenheit verpflichtet.
Fakten helfen dabei weiter: Die Schweinegrippe selbst ist offenbar harmloser als die herkömmliche Grippe, an der in Deutschland jährlich tausende vor allem ältere Menschen sterben. Dagegen steht das unbedingte Bemühen der Experten, die Schweinegrippe einzudämmen. Sie darf keine Gelegenheit bekommen, einen gefährlicheren Ableger zu bilden.
Kindergärten und Schulen zu schließen, in denen Infektionen auftauchen, ist deshalb richtig - auch weil die Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen größer ist. Wenn aber ein Volksfest wie der Japan-Tag abgesagt würde, könnten wir gleich das öffentliche Leben einstellen. Vorsorge darf uns nicht zu Geiseln unserer Angst machen