Statistik Jeder Zweite in NRW pendelt zur Arbeit
Die Zahl der Pendler wächst seit Jahren stetig. Nach neuesten Angaben des Statistischen Landesamtes waren es vergangenes Jahr 4,46 Millionen.
Düsseldorf. In der einen Stadt wohnen und in der anderen seine Brötchen verdienen — dieses Lebensmodell trifft auf immer mehr Bürger zu. Jeder zweite der knapp neun Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelt täglich zu seinem Arbeitsplatz. Das teilte das Statistische Landesamt mit. Der Trend zum auswärtigen Arbeiten hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Waren es 2010 nur knapp 4,13 Millionen Berufstätige, die nicht an ihrem Wohnort arbeiteten, sind es 2014 bereits 4,46 Millionen Menschen. Alleine in die drei Großstädte Düsseldorf, Köln und Essen pendeln täglich zusammen fast eine Dreiviertel Million Menschen. Die meisten Pendler sind zwischen 35 und 45 Jahre alt und im Dienstleistungsgewerbe angestellt.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts arbeiteten 2014 demnach 4,4 Millionen Menschen in der eigenen Gemeinde, 4,46 Millionen dagegen pendelten in eine andere Stadt. Pendlerhauptstadt ist Moers am Niederrhein: Dort kommen 59,3 Prozent der Erwerbstätigen von außerhalb, während gleichzeitig 61,9 Prozent der einheimischen Arbeitskräfte in eine andere Stadt fahren. Solingen steht am anderen Ende der Skala und hat von den 29 NRW-Großstädten mit 30,1 Prozent die niedrigste Einpendlerquote. In Münster sieht die Situation hingegen ganz anders aus. Wer in der Studentenstadt lebt, arbeitet meistens auch dort — nur 24,9 Prozent pendeln nach außerhalb. Den höchsten Anteil an Auspendlern errechneten die Statistiker für Rheurdt: 83,7 Prozent der Berufstätigen aus der Kleinstadt bei Moers arbeiten außerhalb.
Die Düsseldorfer fahren täglich zum Arbeiten unter anderem nach Krefeld (3146 Pendler) und nach Wuppertal (2704 Pendler). In die Landeshauptstadt hinein kommen 9698 Bürger aus Krefeld, 8753 aus Wuppertal und 5132 aus Solingen, um ihr Tagwerk zu verrichten. Die Remscheider verdienen ihren Lebensunterhalt unter anderem in Wuppertal (5398 Pendler), in Solingen (1705) und in Düsseldorf (1128). 499 Düsseldorfer, 1919 Solinger und 5869 Wuppertaler fahren im Gegenzug nach Remscheid, um dort zu arbeiten. Solingen bezieht seine Arbeitskraft auch aus dem Umland — 4244 Erwerbstätige kommen aus Wuppertal, 1705 aus Remscheid und 1502 aus Düsseldorf. Aus der Stadt raus zieht es 5132 Berufstätige nach Düsseldorf, 4645 nach Wuppertal und 1919 nach Remscheid.
Generell pendeln mehr Männer als Frauen, um ihren Beruf ausüben zu können — allerdings steigt die Zahl bei beiden Geschlechtern in etwa gleich. Waren es 2010 noch 2,38 Millionen Männer, die ihren Arbeitsplatz nicht an ihrem Wohnort hatten, waren es im vergangenem Jahr 2,54 Millionen arbeitende Männer. Bei den Frauen fuhren 2010 1,76 Millionen mit dem Auto oder der Bahn, um an ihren Arbeitsort zu gelangen. 2014 stieg die Zahl auf 1,92 Millionen an.
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