Jetzt gibt es Gewissheit: Steve Fossett ist tot

Millionär zerschellt mit seinem Flugzeug an einer Bergwand.

San Francisco. Der legendäre US-Abenteurer Steve Fossett hat zahlreiche Rekorde aufgestellt und waghalsige Expeditionen überlebt. Am Ende wurde für ihn ein Flug über die malerische Sierra-Nevada-Bergkette in Kalifornien zum Verhängnis. 13 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des Piloten gibt es nun Gewissheit: Das Leichtflugzeug des 64-Jährigen zerschellte in mehr als 3.000 Metern Höhe nahe der Ortschaft Mammoth Lakes an einer Bergwand.

"Es war ein Frontalzusammenstoß mit dem Berg, in einen Felsen hinein", sagte Polizeisprecher John Anderson am Donnerstag. "Das Flugzeug ist auseinandergefallen. Den Motor haben wir hundert Meter vom Rumpf entfernt gefunden."

Alles deute auf einen "tragischen Unfall" ohne Überlebenschance hin, so die Einschätzung von Mark Rosenker, Ermittler der nationalen Flugaufsichtsbehörde NTSB. Die Maschine habe nach dem Aufprall Feuer gefangen. Nur "ganz geringe" Spuren menschlicher Überreste wurden in den weit verstreuten Trümmern gefunden.

Sie sollten einer DNA-Analyse unterzogen werden - mehr gab Rosenker nicht bekannt. Andere mutmaßen, dass wilde Tiere Teile der Leiche in das Unterholz verschleppt haben.

Zu Beginn der Woche hatte ein Wanderer ganz in der Nähe Fluglizenzen mit Fossetts Namen, einen Pullover und zehn Hundert-Dollar-Noten gefunden. Da er den Fund nicht sofort mit dem Verschollenen in Verbindung brachte, alarmierte er erst einen Tag später die Polizei.

Am Sonntag durchkämmten Suchmannschaften mit Spürhunden die Region in der Sierra Nevada. Die Trümmerreste sollten geborgen und für weitere Untersuchungen abtransportiert werden. "Es wird Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis wir mehr darüber wissen, was sich an diesem Tag auf dem Berg abspielte", sagte Rosenker.

Fossett wollte am 3.September 2007 auf einem Rundflug im US-Staat Nevada mit einer einmotorigen Maschine eine Piste für einen Rekordversuch mit einem raketengetriebenen Fahrzeug ausfindig machen.

Eigentlich keine Herausforderung für jemanden, der 2002 die erste Solo-Nonstop-Umrundung der Erde in einem Ballon meisterte und drei Jahre später mit dem Leichtflugzeug "GlobalFlyer" als erster Mensch allein ohne Zwischenstopp rund um die Welt flog.

Trotz zahlreicher Suchaktionen blieb der Millionär, der seinen Reichtum als Rohstoffhändler in Chicago und dann als erfolgreicher Unternehmer aufgebaut hatte, verschwunden. Im Februar war er auf Antrag seiner Ehefrau Peggy Fossett von einem Gericht für tot erklärt worden.

Am Samstag bedankte sich die Witwe bei den Helfern. Der Fund des Flugzeugs würde ihr endlich erlauben, "dieses schmerzhafte Kapitel in meinen Leben zu schließen".