Joachim Hunold: Der „Geehrte“

Der Naturschutzbund (Nabu) erklärte ihn als "Umweltsünder ohne schlechtes Gewissen" zum "Dinosaurier 2007".

Joachim Hunold, Air-Berlin-Chef, ist in diesem Jahr mit Preisen überschüttet worden. Er erhielt zunächst den Aachener "Orden wider den tierischen Ernst". Dann folgten der Hauptstadtpreis "Goldener Julius" und der Nürnberger Karnevalsorden "Wider den Neidhammel". Dass sich der 58-Jährige über die neueste Ehrung freut, ist unwahrscheinlich: Der Naturschutzbund (Nabu) erklärte ihn als "Umweltsünder ohne schlechtes Gewissen" zum "Dinosaurier 2007". Hunold führte Air Berlin von einem kleinen Unternehmen mit 150 Mitarbeitern zur zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. Bei der ursprünglich amerikanischen Air Berlin stieg der frühere LTU-Manager 1991 ein und steht seitdem an der Spitze. Inzwischen gehören auch LTU und dba zu der Gruppe. Seine Handschrift zeigt sich aber nicht nur geschäftlich: Im Bordmagazin kommentiert der Unternehmer bissig politische Themen, vor allem im Umweltbereich. Dies ist wohl auch ein Grund für seine Ehrung mit dem "peinlichsten Umweltpreis Deutschlands", wie es der Nabu formuliert. So lasse Hunold keine Gelegenheit aus, für die "Risiko- und Steinzeittechnologie Atomkraft zu werben".