Junge Kurdin entführt - und von der Familie getötet?

Vor einem Monat wurde die junge Kurdin Arzu Ö. aus Detmold entführt. Nach ergebnisloser Suche schließt die Polizei jetzt ein Tötungsdelikt nicht mehr aus.

Detmold (dpa). Auch vier Wochen nach ihrer Entführung gibt es immer noch keine Spur von der jungen Kurdin Arzu Ö. aus Detmold. Jetzt schließt die Polizei auch ein Tötungsdelikt nicht mehr aus.

Die 18-Jährige war in der Nacht zum 1. November gewaltsam aus der Wohnung ihres Freundes verschleppt worden. Fünf Geschwister sitzen wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft, schweigen aber zu den Vorwürfen.

Die Polizei rief am Mittwoch die Bevölkerung auf, auch scheinbar unwichtige Beobachtungen zu melden. Besonders bat die Polizei um Hinweise zu einem blauen VW Golf mit Lipper Kennzeichen, der 24 Stunden nach der Tat sichergestellt wurde.

Zahlreiche Spuren und Hinweise wurden bislang ergebnislos geprüft. Mehrere Waldstücke wurden durchsucht, weil Anwohner in der Nacht der Entführung dort Schüsse gehört hatten.

Die Geschwister im Alter von 21 bis 25 Jahren sollen ihre jüngere Schwester entführt haben, weil die Familie, die der orthodoxen Glaubensgemeinschaft der Jesiden angehört, die Beziehung zu einem jungen Deutschen nicht akzeptieren wollte. Bei der nächtlichen Aktion sollen sie den deutschen Freund mit einer Schusswaffe bedroht haben.