Kalendarischer Sommer mit laschem Einstand
Offenbach (dpa) - Kaum fängt der Sommer richtig an, geht ihm auch schon die Puste aus: Nach der Hitze der vergangenen Tage wird zum kalendarischen Sommerbeginn heute unbeständiges und leicht wechselhaftes Wetter mit moderaten Temperaturen erwartet.
Der Süden habe dabei den besseren Anteil, sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Bis dahin droht allerdings noch Ungemach. Die Meteorologen warnten vor heftigen Unwettern in der Nacht, auch Tornados seien nicht ausgeschlossen, sagte Ruppert. „Leute, bleibt lieber zu Hause“, lautete sein Rat. „Die Wetterlage hat Zunder.“
Einige Regionen Deutschlands bekamen am Donnerstag schon einen Vorgeschmack darauf, was nach der Hitze droht: Unwetter mit heftigen Regenfällen verursachten zahlreiche Einsätze der Feuerwehr.
Für die Nacht erwarteten die Meteorologen weitere Bewegung - weil die Kaltfront des über der Nordsee gelegenen Tiefdruckgebiets „Norbert“ von West nach Ost wandert - und dabei auf die schwül-warme Luft trifft. „Die in der warmen Luft gespeicherte Energie wird dann frei“, erklärte Ruppert. Dann könnten auch Tornados auftreten. Ob und wo das der Fall sei, könne man nicht vorhersagen.
Die Kaltfront sollte nach seinen Angaben im Lauf des Abends von West/Südwest nach Ost/Nordost wandern und gegen 02.00 oder 03.00 Uhr nachts die Linie von Ostfriesland bis zum Allgäu erreichen, bevor sie in der zweiten Nachthälfte nach Osten weiterzog. Im Gepäck erwarteten die Meteorologen unter Umständen heftigen Regen, Sturm- und Orkanböen sowie „großkalibrigen“ Hagel.
Heute ist der Spuk noch nicht ganz vorbei: In der Osthälfte Deutschlands kann es zunächst Schauer und Gewitter geben, später wird es dort - wie in der Mitte und im Süden Deutschlands zeitweise heiter. Dem Westen und Norden drohen in der zweiten Tageshälfte ebenfalls Schauer und Gewitter - allerdings nicht so heftig wie am Donnerstag.
Die Temperaturen, die am Donnerstag stellenweise noch weit über 30 Grad erreichten, liegen bei mäßigem bis frischem Wind zwischen 18 und 23 Grad im Westen und 24 bis 29 Grad im Osten. In den Bergen und in der Nähe von Gewittern kann es auch stürmisch werden. „Lasch, leicht unbeständig“, nannte Ruppert das Wetter. Für Samstag und Sonntag werden kaum Änderungen erwartet.