Karl-Theodor zu Guttenberg: Der Vordenker
Karl-Theodor zu Guttenberg hat sieben Monate nach seinem Rücktritt als Verteidigungsminister eine neue Tätigkeit bei einer US-Denkfabrik. Der 39-jährige CSU-Politiker heuerte beim Zentrum für Strategische und Internationale Studien CSIS in Washington an.
Sein offizieller Jobtitel lautet dort „angesehener Staatsmann“. „Seine Energie, Enthusiasmus und das Bekenntnis zur transatlantischen Partnerschaft wird von gewaltiger Bedeutung für das CSIS sein“, erklärte Institutspräsident John Hamre.
Guttenberg, der wegen Plagiierens seinen Doktortitel verloren hat, soll ein neues Dialogforum leiten, in dem europäische und US-Sicherheits- sowie Wirtschaftsexperten eine „mutige, neue strategische Vision zur Wiederbelebung der transatlantischen Partnerschaft“ entwickeln sollen. Dem CSIS gehören 160 Experten an, darunter Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.
Wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit war Guttenberg im März von seinen politischen Ämtern zurückgetreten. Vor einigen Wochen war er mit seiner Familie in die USA gezogen. In Kürze wird die Staatsanwaltschaft Hof entscheiden, ob sie Anklage wegen Verletzung des Urheberrechts erhebt. dpa