Kein Kreuz mehr mit dem Kamener Kreuz

Endlich: Der Ausbau des Kamener Autobahnkreuzes ist nach vierjähriger Bauzeit beendet.

Kamen. Spötter und genervte Autofahrer bezeichnen die Schnittstelle der Autobahnen A1 und A2 oft als "größten Wallfahrtsort Europas": Das Kamener Kreuz ist einer der bekanntesten Verkehrsknotenpunkte Deutschlands - und zugleich einer der berüchtigtsten.

Täglich rund 160.000 Fahrzeuge sorgten seit langen Jahren für tägliche Erwähnung in den Stau-Nachrichten - allein im vergangenen Jahr rund 5.400 Mal.

Doch künftig soll das Kreuz mit dem Kamener Kreuz beendet sein: Seit Montag ist dessen Um- und Ausbau nach mehr als vier Jahren offiziell abgeschlossen. Die "Kleeblatt"-Schnittstelle hat nun auf beiden Autobahnen, der A1 (Bremen-Köln) und der A2 (Hannover-Oberhausen), jeweils sechs Fahrstreifen.

"Der meiste Verkehr im Kamener Kreuz findet auf den Abbiegespuren statt. Die meisten Fahrzeuge fahren hier in Ost-Südrichtung, also aus Hannover Richtung Köln und umgekehrt", erklärt Michael Overmeyer vom Landesbetrieb Straßenbau NRW den Hintergrund für die Umbauarbeiten.

Die vielbefahrene Verbindung von Hannover Richtung Köln hat deshalb eine neue, insgesamt 1,9 Kilometer lange Abbiegespur erhalten. Diese führt von der A2 zweispurig in einem großen Bogen um die zentralen "Kleeblätter" herum auf die A1. In Gegenrichtung, also von Köln nach Hannover, wurde die Verbindungstangente ebenfalls zweispurig ausgebaut.

Bei den übrigen Verbindungen zwischen A 1 und A 2 bleibt es beim gewohnten einspurigen sogenannten Kreis- oder Tangentialverkehr - allerdings "mit verbesserten Verzögerungs-, Beschleunigungs- und Einfädelungsspuren”, so der Sprecher des Landesbetriebs.

Die Baumaßnahmen kosteten mit rund 81 Millionen Euro sieben Millionen weniger als geplant. Außerdem dauerten die Arbeiten einen Monat weniger als berechnet.

Die ersten Planungen für den Um- und Ausbau hatten nach Angaben des Landesbetriebs Straßenbau bereits vor rund 30 Jahren begonnen. Experten sagen übrigens für das Jahr 2015 täglich rund 170.000 Autos und Lastwagen am umgebauten Kamener Kreuz voraus.