Kermit besucht Michelle Obama im Weißen Haus
Washington (dpa) - Kermit, der wohl berühmteste Frosch der Welt, findet die amerikanische First Lady Michelle Obama (50) „viel netter“ als Miss Piggy.
Bei einem Treffen der beiden im Weißen Haus in Washington beklagte sich die grüne Kultfigur aus der „Muppet-Show“ und „Sesamstraße“ am Mittwoch, seine Liebste immer mit „Eure Hoheit“ anreden zu müssen. Die Frau von US-Präsident Barack Obama (52) dagegen erlaubte Kermit, sie doch einfach nur Michelle zu nennen.
Das Angebot, sie zu duzen, resultierte vielleicht aus dem Handkuss, den der Frosch der First Lady aufgedrückt hatte. „Das macht man so in Europa“, meinte Kermit dabei verschmitzt. „Sehr ausgefallen“, sagte die Gastgeberin mit einem Hauch Bewunderung für die rund 59 Jahre alte - aber doch nie alternde - Frosch-Puppe. Den Vergleich mit dem Schwein Piggy fand sie jedoch nicht so schmeichelhaft: „Oh, naja, das ist aber auch irgendwie eine niedrige Messlatte“, erwiderte sie.
Der Besuch des „Stars“ im Weißen Haus war Teil einer Veranstaltung für Kinder von US-Soldaten. Sie durften den neuen Kinofilm „Muppets Most Wanted“ vorab im Amtssitz des Präsidenten anschauen. Für sie war das sicher eine besondere Lebenserfahrung - und für den Film, der Anfang Mai auch in Deutschland im Kino starten soll, eine prima Werbemaßnahme.
Ein PR-Erfolg ist es auch immer für die Obamas, wenn sie in die Welt der Popkultur eintauchen oder sich für Otto-Normal-Bürger ausgeben. Erst am Dienstag ging der Präsident mitten in New York in einem ganz normalen Bekleidungsgeschäft für seine Familie einkaufen - die Presse war natürlich nicht ganz zufällig auch dabei. Auch internationale Medien berichteten von der Einkaufstour.
Am Tag davor ließ sich Barack Obama von dem Komiker Zach Galifianakis auf die Schippe nehmen, um Werbung für seine Gesundheitsreform zu machen. Vor allem die Opposition bezeichnete den Auftritt als „unwürdig“ - aber das Video wurde ein Hit im Internet. Das ist sicher Balsam für einen Politiker, dessen Zustimmungswerte sich gerade wieder einem Tiefstand nähern. Sowohl innen- wie außenpolitisch läuft es für seine Regierung alles andere als rund. Aber immerhin die YouTube-Klicks stimmen.
Auftritte wie der mit Kermit sollen das Weiße Haus vor allem bei der jüngeren Generation in ein besseres Licht rücken. Zumal der Frosch natürlich wie immer ein paar freche Sprüche auf Lager hatte. Er habe wegen der strengen Sicherheitskontrolle am Eingang ziemlich lange gebraucht, um überhaupt ins Weiße Haus hineinzukommen, sagte er. „Und ich verstehe immer noch nicht, wie ein unbekleideter Frosch den Metalldetektor auslösen kann.“
Auch Generalstabschef Martin Dempsey wandte sich bei der Filmvorführung an den Nachwuchs der Soldaten: „Wir wollten Euch wissen lassen, dass wir die Kinder unserer Männer und Frauen in Uniform lieben“, sagte der General mit seinen unzähligen Orden an der Brust. „Du solltest mal versuchen, mit denen hier durchzukommen“, kommentierte er Kermits Erfahrung mit dem Metalldetektor.
Für den Frosch hatte Dempsey eine militärische Gedenkmünze als Glücksbringer dabei. „Eine große Ehre für einen großen Frosch“, meinte Michelle Obama. „Ich bin zwar nicht bei der Marine“, entgegnete Kermit, „aber ich lebe im Wasser“.
Es war nicht der erste gemeinsame Auftritt der First Lady mit dem weltbekannten Muppet. Bereits 2011 lasen sie zusammen bei einem Weihnachtsfest eine Geschichte vor.