Piranha-Alarm in Dortmunder Freizeitsee
Dortmund (dpa) - Wahr oder nicht wahr ist hier noch die Frage: Vorerst gilt am Dortmunder Phoenix See Piranha-Alarm. 60 der als extrem bissig bekannten Amazonas-Fische soll ein Unbekannter in dem Freizeitsee im März ausgesetzt haben.
Das berichtete eine Zeugin am Mittwoch der Polizei. Einem flüchtigen Bekannten der Frau, der die schwarzen Piranhas (Serrasalmus rhombeus) in seiner Freizeit züchte, sei der Bestand zu groß geworden. Selber habe die Frau den Vorgang am See nicht beobachtet. Er habe ihr aber die Geschichte erzählt. Ob sie wahr ist, sei noch nicht geklärt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Es handele sich aber nicht um einen verfrühten Aprilscherz.
Gesichtet wurde im See noch kein Piranha. „Eine akute Gefahr sehe ich auch nicht“, sagte Georg Sümer vom Seebetreiber Stadtentwässerung. Am Phoenix See herrsche Badeverbot. Und das Wasser sei knapp zehn Grad kalt. Da sei es auch die Frage, wie lange es so ein tropischer Fisch dort aushalte. „Wir beobachten das die nächsten Tage“, sagte Betriebsleiter Sümer.
Gefährliche Exoten in deutschen Gewässern sind nichts Neues. Einer der spektakulärsten Fälle war der Kaiman Sammy, der 1994 seinem Besitzer an einem Baggersee im niederrheinischen Dormagen entwischt war. Sogar ein Großwildjäger ging auf die Suche nach der 80 Zentimeter langen Echse. Nach Tagen wurde Sammy halb erfroren aus dem See geborgen. Er kam in einen Zoo.
Der Phoenix See ist im Zuge des Strukturwandels entstanden. Der 1,2 Kilometer lange See wurde 2011 auf der Brache des ehemaligen Phönix-Stahlwerks fertiggestellt.