"Kettenphantom" in Österreich unterwegs

Wien. Ein Geiselnehmer, der in Niederösterreich vermutlich bereits mehrere Familien überfallen und in Ketten gelegt hat, gibt der Polizei Rätsel auf. Der Mann, der in den Medien "Kettenphantom" genannt wird, sei skrupellos und schlau, schrieb die Zeitung "Kurier" am Mittwoch.

Zuletzt hatte er am vergangenen Wochenende ein Ehepaar in Stetteldorf überfallen und die 44-jährige Frau und ihren 50- jährigen Mann mit Ketten gefesselt. Dann leerte der Kidnapper den Safe und unterhielt sich mit seinem Opfer - einem Computerexperten - noch fast 30 Minuten über Software-Angebote und PC-Modelle.

Anschließend ließ der Täter die Frau angekettet im Badezimmer zurück und zwang den 50-Jährigen mit Waffengewalt, ihn in Richtung Hollabrunn zu fahren. Schließlich kettete er sein Opfer an einem Hochstand an und flüchtete mit dessen Auto.

Das Opfer konnte sich in den frühen Morgenstunden selbst befreien, von dem maskierten Geiselnehmer fehlt jede Spur. Das Ehepaar stehe noch immer unter Schock, hieß es.

Im Frühjahr und Ende September war es in zwei anderen niederösterreichischen Gemeinden zu ähnlichen Überfällen gekommen.

Ob es sich um einen Serientäter handelt, sei laut Polizeiangaben noch nicht sicher, berichtete der österreichische Rundfunk ORF. Eine Sonderkommission ermittelt.