Vater soll Tochter fast 400 Mal missbraucht haben

Fulda. Jahrelang soll ein Vater seine Tochter im osthessischen Flieden sexuell missbraucht und vergewaltigt haben - laut Anklage 384 Mal. Am Mittwoch wurde der Prozess gegen den 46- Jährigen am Landgericht Fulda eröffnet.

Mindestens einmal pro Woche habe der Vater das Mädchen unsittlich berührt, sagte der Staatsanwalt. Das erste Mal als sie 14 Jahre alt war. Als Begründung habe er immer wieder gesagt, er müsse prüfen, ob sie noch Jungfrau sei. Bei anderen Gelegenheiten soll er die sexuellen Handlungen als Strafe bezeichnet haben.

Auch nachdem der Vater nach Berlin gezogen war und das Mädchen eine eigene Wohnung hatte, besuchte er sie wöchentlich. Sie habe sich gegen die Übergriffe nicht gewehrt, weil er ihr gedroht haben soll, niemand würde es bemerken, wenn er sie umbringen würde.

Erst im Februar dieses Jahres fand die junge Frau den Mut, ihren Vater bei der Polizei anzuzeigen. Seit Mai sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Der Angeklagte quittierte die Vorwürfe beim Verhandlungsauftakt mit unbewegter Miene. Im Prozess will er sich zur Sache nicht äußern. Nach Einschätzung des Staatsanwalts kann sich das Verfahren bis Mitte Dezember hinziehen.