Kinderschänder-Prozess: Angeklagter gesteht grausame Taten
Baden-Baden. Ein umfangreiches Geständnis hat ein 38 Jahre alter Kinderschänder aus Erfurt vor dem Landgericht Baden-Baden abgelegt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab der Beamte der Arbeitsagentur unter anderem zu, ein elf Jahres altes Mädchen missbraucht zu haben.
Sie ist die Stieftochter des 59 Jahre alten Mitangeklagten aus Rastatt, der das Mädchen „verkauft“ und ebenfalls mehr als 200 Mal missbraucht haben soll. Der Mann hatte am Montag versucht, sich das Leben zu nehmen und ist bis auf weiteres nicht verhandlungsfähig. Er kommt zu einem späteren Zeitpunkt vor Gericht. „Mein Mandant war in allen Anklagepunkten geständig“, sagte der Verteidiger des Beamten, Ingo Henkel, nach der Verhandlung.
„Er hat Reue gezeigt und sich entschuldigt.“ Zugleich habe der 38-Jährige auf seine pädophilen Neigung seit der Pubertät verwiesen und eingeräumt, dass er Hilfe brauche. Der Angeklagte gab zu, im September 2009 gefilmt zu haben, wie der Rastatter seine Stieftochter missbrauchte. Anschließend habe er sich selbst an ihr vergangen. Für den Sex mit dem Mädchen soll der Rastatter 300 Euro verlangt haben.
Auch die Bestellung eines Gewaltpornos gestand der Angeklagte: Mit einem ähnlich veranlagten Mann gab er in Thailand einen Film in Auftrag, bei dem ein Kind misshandelt und sein Tod vorgetäuscht werden sollte. Die Staatsanwältin Natascha Kottisch-Borchmann las eine E-mail vor, in der die gewünschten Handlungen beschrieben wurden. Ein Kind sollte verschleppt, betäubt und gefesselt werden - „mit ein paar Erdrosselungsszenen“.
Die geforderten 600 Euro waren den Auftraggebern aber zu viel Geld. Der Beamte ist auch wegen Besitzes und Verbreitung kinderpornografischer Fotos und Videos angeklagt. Nach Ermittlungen des BKA gehören beide Männer zu einem Kinderpornoring. Die Verhandlung soll am 10. März fortgesetzt werden.