Kirill: Der Volksnahe
Der 62-Jährige wird aller Wahrscheinlichkeit nach zum Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche gewählt.
Kirill, der Metropolit von Smolensk und Kaliningrad, wird am Dienstag aller Wahrscheinlichkeit nach zum Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche gewählt. Der 62-Jährige tritt als neuer Moskauer Patriarch die Nachfolge des im Dezember verstorbenen Alexi II. an.
Die russisch-orthodoxe Kirche zählt weltweit rund 150 Millionen Gläubige, darunter auch mehrere Hunderttausend in Deutschland. Daher nehmen auch vier Bischöfe aus Deutschland an der Wahl beim Landeskonzil in der Moskauer Erlöser-Kathedrale teil.
Kirill gilt als vergleichsweise liberal und offen. Er war bisher für die Auslandsbeziehungen des Patriarchats zuständig und soll auch großen Anteil an der Wiedervereinigung der russisch-orthodoxen Heimat- mit der Auslandskirche 2007 gehabt haben. Kirill ist vielen Russen durch die wöchentliche TV-Sendung "Die Worte des Pastors" bekannt und vor allem wegen seiner gut verständlichen und volksnahen Predigten sehr beliebt.
Für die katholische Kirche ist die Wahl von besonderer Bedeutung, denn mit Kirill als Oberhaupt der Orthodoxen wird eine Papstreise nach Moskau wahrscheinlicher, sagen die meisten Beobachter.