Meine Fastenzeit 2017 Kleine Lichter und eine begeisternde Bürgerinitiative

Darf man in Sachen Energiesparlampen noch nachtreten — in einer Klimafasten-Woche, in der es um das Leben mit weniger Energie gehen soll? Lange hatte man technisch ja nur die Wahl: Entweder ich will Energie sparen oder ich will etwas sehen im Zimmer.

Foto: Sergej Lepke

Die LED-Technik hat diesen traurigen Beweis, dass auch Entwickler kleine Lichter sein können, zum Glück beendet.

Meine Erleichterung war so groß, dass ich gleich angefangen habe, jede kaputte Glühbirne durch eine LED-Birne zu ersetzen — zu einem Zeitpunkt, als der Anschaffungspreis noch auf dem Niveau eines mittleren Restaurantessens lag. Mit der Folge, dass mir die Ewigkeitsversprechen der Hersteller inzwischen auf den Magen schlagen: Manche LED-Leuchtmittel haben sich vom Licht des Lebens schon vor der Zeit wieder verabschiedet.

Aber ich will nicht von mir ablenken: Mit der LED-Technik kaufe ich mich nämlich frei — weil ich im Hausflur auch gerne Licht brennen lasse, wenn ich es nicht benötige. Wahrscheinlich hat das was mit dunklen Kellertraumata der Kindheit zu tun. Müsste ich mal aufarbeiten. Therapie als Klimaschutz.

Ansonsten habe ich es unlängst geschafft, die Kühlschranktür so auszuhebeln, dass sie zu Boden krachte und wir uns von dem alten Stromfresser notgedrungen verabschieden mussten. Und ich habe mich begeistern lassen von Menschen, die viel konsequenter sind als ich. Schönau im Schwarzwald ist nicht nur die Heimat von Jogi Löw, sondern auch von einer Bürgerinitiative, die nach Tschernobyl die Stromversorgung der Stadt selbst in die Hand genommen hat. Heute bieten die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) bundesweit hundertprozentige Ökoenergie in Bürgerhand an. Wenn also bei mir das Licht zu lange brennt, unterstütze ich damit zwar nicht das Klima, aber wenigstens eine gute Idee. klimafasten.de