Knuddel-Knut: Hat er keinen Platz in Berlin?

Baby-Eisbär: Er kann nur bleiben, wenn sein Gehege erweitert wird. Geld für den Ausbau könnte der Medienstar selbst verdienen.

<strong>Berlin. Essen, schlafen, toben und die begeisterten Besucher des Berliner Zoos unterhalten: Knuddel-Knut hat ein ausgefülltes Leben. "Er powert sich den ganzen Tag aus" und schlafe abends gut ein, sagt Tierarzt André Schüle vom Berliner Zoo. Nur gegen Mitternacht müsse das stets hungrige Kleine von Ziehvater Thomas Dörflein noch mit einer Zwischenmahlzeit versorgt werden. Nicht mehr lange: In ein bis zwei Monaten wird er wohl durchschlafen. Und dann wird sich auch bald Tierpfleger Thomas Dörflein von ihm trennen müssen - sein "Papa", der ihn mit der Flasche aufgezogen hat.

Wie lange der Pfleger mit dem Kleinen noch spielen kann, bevor er zum Raubtier herangewachsen ist, ist laut Schüle schwer abzuschätzen. Knut bringt inzwischen 9,5 Kilogramm auf die Waage, jeden Tag kommen bis zu 200 Gramm dazu.

Und nach der Trennung von seinem Ziehvater steht vielleicht auch die Trennung von Berlin an: Sobald er geschlechtsreif ist, soll er in einen anderen Zoo und dort kleine Knuts zeugen. Zudem verträgt sich der kleine Knuddelbär nicht mit seinen Eltern Lars und Tosca. Um in Berlin bleiben zu können, müsste ein neues und sehr teures Gehege gebaut werden.

Das Geld dafür könnte der kleine Knut inzwischen selbst verdienen. Am vergangenen Wochenende kamen 30 000 Besucher in den Berliner Zoo, nur um ihn zu sehen. Den Eisbärennamen Knut hat sich der Zoo als Marke schützen lassen.

Plüschbären Allein am vergangenen Wochenende verkaufte der Zoo rund 2400 weiße Bären. Außerdem sind Knut-Ansichtskarten der Renner.

Aufmerksamkeit Mehr als jeder zweite Deutsche (58 Prozent ) verfolgt einer Emnid-Umfrage zufolge das Aufwachsen von Knut.