Königskrone und Nachthemd - Private Schätze der Welfen

Pattensen (dpa) - Die hannoverschen Kronjuwelen, Silbermöbel und andere Schätze aus dem Besitz der Welfen sind vom 1. Mai an im Schloss Marienburg, südlich von Hannover, zu sehen. Rund 70 Exponate umfasst die Ausstellung „Der Weg zur Krone“, einige Objekte wurden bisher noch nie öffentlich gezeigt.

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Gemälde, Orden und Uniformen spiegeln den Aufstieg eines der ältesten Fürstenhäuser Europas. Ein blutbeflecktes Nachthemd erinnert an ein dunkles Kapitel. Es gehörte dem späteren König von Hannover, Ernst August, und ist Zeugnis eines Mordanschlags im Jahr 1810. Attentäter war ein vermutlich geistig verwirrter Kammerdiener.

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Am Dienstag gewährte die Schlossverwaltung einen ersten Einblick in die Ausstellung im Königinnenflügel. „Die Räume wurden im Originalzustand belassen und die Ausstellungsstücke integriert“, sagte Marketingleiterin Joana Heinemann. Auf einer Anhöhe zwischen Hannover und Hildesheim entstand die Marienburg zwischen 1858 und 1867 im neugotischen Stil. Der blinde König Georg V. schenkte sie seiner Ehefrau, Königin Marie, zum 39. Geburtstag. Inzwischen zieht die Sommerresidenz jährlich rund 170 000 Gäste an.

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Ernst August Erbprinz von Hannover wird die bis zum 9. November laufende Ausstellung am Mittwoch gemeinsam mit dem Cousin der Queen, Prinz Michael von Kent, und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eröffnen. Erwartet werden rund 250 geladene Gäste, darunter nach Schlossangaben zahlreiche Vertreter des Hochadels.

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Der 30-Jährige ist seit zehn Jahren Besitzer der Welfen-Ländereien in Deutschland und Österreich. Sein Vater Ernst August Prinz von Hannover (60) ist mit Prinzessin Caroline (57) verheiratet.

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Anlass für die Feierlichkeiten sind gleich zwei Jubiläen: Vor 300 Jahren begann die 123-jährige Epoche der Personalunion, in der die Herrscher von Hannover gleichzeitig Könige von Großbritannien waren. Zudem wurde das 1866 von Preußen annektierte Königreich Hannover vor 200 Jahren gegründet. Zur Personalunion startet unter dem Motto „Als die Royals aus Hannover kamen“ am 17. Mai zudem eine große Landesausstellung in fünf Schlössern und Museen.

Herzstück der Welfen-Schau in Schloss Marienburg ist die hannoversche Königskrone. Sie war nach Angaben des Adelshauses bundesweit seit 1866 nur ein einziges Mal ausgestellt, nämlich 1997 im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Die aus 14-karätigem Gold gefertigten Juwelen sind mit Smaragden, Saphiren und orientalischen Granaten verziert.