Ehefrau mit Beil erschlagen - Angeklagter kann sich nicht erinnern

Der Sohn wollte seinen Vater ins Bett bringen. Im Schlafzimmer fand er die Leiche seiner Mutter. Der Vater soll sie mit einer Axt erschlagen haben.

„Justitia“, Göttin der Justiz und der Gerechtigkeit (Symbolfoto).

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Bochum (dpa). Vor knapp sechs Monaten soll ein Vater aus Bochum seine schlafende Ehefrau mit einem Beil erschlagen haben. Dabei wurde der Kopf fast vollständig vom Körper abgetrennt. Seit Dienstag beschäftigt die grausame Bluttat das Bochumer Schwurgericht. Die Anklage gegen den 50-Jährigen lautet auf Mord. Er war zur Tatzeit angeblich betrunken. Außerdem litt er unter Depressionen.

Zum Prozessauftakt wollte sich der Angeklagte nicht an Einzelheiten der Nacht im November 2013 erinnern können. Den Richtern sagte er: „Ich habe nur noch ein Standbild im Kopf: Ich stehe im Schlafzimmer, das Beil fällt mir aus der Hand und ich spüre etwas Rotes am Arm.“ Was zuvor passiert sei, könne er nicht sagen.

Der Angeklagte hatte am Abend mit Freunden getrunken, dann angeblich nicht einschlafen können. „Ich war vollkommen durch“, sagte er den Richtern. Seine alkoholkranke Frau habe ihn schon in den Tagen zuvor immer wieder geschlagen, getreten und bedroht. In der Tatnacht seien ihm deshalb tausend Gedanken durch den Kopf gegangen. Deshalb habe er schließlich auch das Beil aus der Abstellkammer geholt und sei ins Schlafzimmer gegangen. Über die letzten Sekunden vor der Tat sagte er den Richtern: „Ich habe das Beil gegriffen, dann setzte es aus.“

Laut Anklage hat der arbeitslose Schlosser 13 Mal zugeschlagen. Nach der Bluttat soll er in der Küche eingeschlafen sein. Als sein 19-jähriger Sohn ihn am nächsten Morgen ins Bett bringen wollte, fand er dort die Leiche seiner Mutter.