Kranke Deutsche außer Gefahr
Eine Patientin ist schon wieder genesen. Eine Erkrankte soll über Düsseldorf eingereist sein.
München/Hamburg. Es gibt eine gute Nachricht in der schlechten, das ist für Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) das Entscheidende. "Das Positive ist, dass die bisherigen zwei Krankheitsfälle von ihrem Verlauf her sich gut anhören", sagt Söder. Bei einem Mann und einer Frau aus dem Freistaat ist die Schweinegrippe aufgetreten, dazu bei einer Frau in Hamburg.
Söder sieht Grund für gedämpften Optimismus: Es besteht bei den ersten deutschen Fällen keine Lebensgefahr, eine Frau ist sogar schon wieder genesen. Der Deutsche, bei dem als Erster die Schweinegrippe zweifelsfrei nachgewiesen wurde, liegt in Regensburg in der Uniklinik.
Vor einer Woche war der Mann (Ende 30) von einer Mexiko-Rundreise nach Deutschland zurückgekehrt. Kurz danach traten bei ihm Grippe-Symptome auf, und er wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen. Das Robert-Koch-Institut belegte mit einem Test die Erkrankung.
Zugleich ist der Mann aus dem Raum Regensburg auch derjenige, der von den drei Erkrankten in Deutschland am stärksten betroffen ist. Das liegt aber an einer von den Ärzten nicht näher benannten Grunderkrankung. Dadurch sei die "Komplikationsrate" bei dem Mann erhöht. Aber dennoch habe sich auch bei ihm bereits eine deutliche Besserung gezeigt. Nach der Einnahme des Grippemittels Tamiflu sei er inzwischen fieberfrei.
Die Frage, ob es in Deutschland infolge der Schweinegrippe einen Todesfall geben könnte, scheint zumindest bei den ersten drei Erkrankten mit "nein" beantwortet werden zu können. Denn eine 37-Jährige aus Bayern ist inzwischen schon wieder vollständig genesen.
Bei ihr sehen die Behörden auch einen Hinweis darauf, dass die Schweinegrippe womöglich nicht so ansteckend ist wie befürchtet. Der Ehemann der aus Kulmbach stammenden Frau sei jedenfalls kerngesund.
Auch in Hamburg zeigten sich die Ärzte gelassen. "Wir sind relativ unaufgeregt", sagte Jörg Debatin, Direktor der Uniklinik Eppendorf. Der Schweinegrippe-Patientin aus Norddeutschland gehe es "gut". Sie wurde so isoliert wie die Fällen von offener Tuberkulose. Die 22-Jährige liegt in einem durch eine Schleuse abgetrennten Raum. Durch Unterdruck kann das Virus nicht aus dem Raum entweichen.
Am Montag soll die Patientin von Mexiko über den Flughafen Düsseldorf eingereist sein. Das Düsseldorfer Gesundheitsamt hat damit begonnen, die Adressen ihrer Mitreisenden zu recherchieren. Wenn fest steht, dass die Infizierte tatsächlich über Düsseldorf gereist ist, sollen die Betroffenen gewarnt und über Verhaltensregeln informiert werden.