Kulturhauptstadt Mons zieht Bilanz
Mons (dpa) — Fünf neue Museen, ein Konzerthaus, renovierte Plätze und Straßen: Mons in Belgien hat über 70 Millionen Euro in den Titel als Europäische Kulturhauptstadt 2015 gesteckt. Investitionen, die sich laut Zahlen der Organisatoren gelohnt haben.
Mit rund 1,7 Millionen Besuchern (Stand: Ende September) näherte sich die Stadt in Wallonien drei Monate vor dem Auslaufen des Kulturjahres ihrem Ziel von zwei Millionen. Aktuellere Zahlen lagen noch nicht vor.
Zu den Höhepunkten des Kulturhauptstadtprogramms zählten die Eröffnungen des Weltkriegsmuseums, der Artothek mit Sammlungen regionaler Kunst und des Silex's, das Feuerstein-Minen der Region gewidmet ist. Unter den rund 20 großen Ausstellungen macht „Van Gogh in der Borinage. Geburt eines Künstlers“ das Rennen. Rund 180 000 Besucher soll die Werkschau angezogen haben.
Der Start ins Kulturhauptstadtjahr lief jedoch alles andere als nach Plan. Denn kurz vor der offiziellen Eröffnung am 24. Januar stürzte die zentrale 85 Meter lange und 16 Meter hohe Freiluftinstallation des flämischen Künstlers Arne Quinze zusammen. Das monumentale Holzwerk wurde wieder aufgebaut und im Oktober eröffnet.
Zu den Bauchschmerz-Projekten gehört auch der futuristische Vorzeigebahnhof des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava, der noch immer nicht fertiggestellt ist. Die gigantische Baustelle, deren Kosten mittlerweile auf über 250 Millionen Euro geschätzt werden, soll 2018 eröffnet werden — mit dreijähriger Verspätung.