Laser-Blitze: Absturzgefahr für Flugzeuge

Die Flugsicherung zählte allein im August bundesweit 60 Angriffe mit Lichtblitzen auf Flugzeuge.

Düsseldorf. Es ist ein lebensgefährlicher Trend: Immer häufiger sind landende Passagierflugzeuge in den Abend- und Nachtstunden Ziel von Laser-Attacken. "Im August gab es bundesweit 60 dieser Angriffe", berichtet Michael Fuhrmann von der NRW-Flugsicherung. "Und wir müssen damit rechnen, dass mit der jetzt früher einsetzenden Dunkelheit die Zahl der Attacken weiter steigen wird."

Allein am Düsseldorfer Flughafen wurden in den vergangenen Tagen gleich drei Mal Piloten geblendet. Betroffen waren Passagiermaschinen von Lufthansa, AirBerlin und Easyjet.

Wie gefährlich Laserblitze sein können, beschreibt Flugkapitän Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit: "Beim Landeanflug ist die Beleuchtung im Cockpit abgedunkelt, damit die Piloten besser nach draußen sehen können. Dann vergrößern sich die Pupillen. Trifft dann ein Laserblitz das Auge, kann es zu Blindheitsphasen und sogar zu Netzhautblutungen kommen."

Eine Untersuchung an der Fachhochschule Köln über "Laserblendung bei Nacht" zeigt, dass selbst eine nur den Bruchteil einer Sekunde dauernde Laserblendung bis zu fünf Minuten völlige Blindheit verursachen kann.

"Wenn das im Landeanflug gleichzeitig den Piloten und den Co-Piloten trifft, wäre das der Gau", sagt Pilot Handwerg. Möglich ist dann sogar ein Absturz des Flugzeugs - mit allen verheerenden Folgen. Laser-Attacken seien "fast schon wie das Werfen eines Gullydeckels von einer Autobahnbrücke."

Im Fall der jüngsten Blendungen am Düsseldorfer Flughafen, die mutmaßlich von Mönchengladbacher Stadtgebiet ausgingen, hat die Polizei eine eigene Ermittlungsgruppe "Laser" gebildet. Den Tätern drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.