Lebenslange Haft: Ehefrau mit 56 Stichen niedergestochen

Köln (dpa). Zu lebenslanger Haft hat das Landgericht Köln am Mittwoch einen 47-jährigen Mann verurteilt, der im September letzten Jahres seine Ehefrau (44) erstochen hatte. Die Richter sahen Mord aus niedrigen Beweggründen als erwiesen an und folgten mit ihrem Urteil der Forderung des Staatsanwalts.

Noch ein Jahr vor der Tat hatte das Ehepaaar Silberne Hochzeit gefeiert. Zeugen berichteten jedoch vor Gericht, dass die Ehe zuletzt zerrüttet und von wiederholter Gewalt des Ehemanns gegen seine Frau geprägt gewesen sei. Zuletzt war die Ehefrau in eine eigene Wohnung gezogen. Dort kam es auch zu dem tödlichen Angriff des Ehemanns. 56 Mal stach er mit einem Messer auf seine Frau ein und verletzte fast alle ihre inneren Organe. Die Frau starb wenig später in einem Krankenhaus.

Das Motiv für die Bluttat blieb ungeklärt. Auskünfte des Angeklagten gab es nicht. In der Urteilsbegründung hieß es, das Gericht gehe von Eifersucht aus. Die Frau hatte sich nach der Trennung einem Jugendfreund zugewandt. Eine Affekthandlung, von der die Verteidigung des Angeklagten ausgegangen war, schlossen die Richter aus.

Der Angeklagte beteuerte, dass ihm die Tat leid tue und er niemanden habe töten wollen. Die gemeinsamen 17 und 18 Jahre alten Kinder bat er, ihm zu verzeihen. Das Gericht stufte den Angeklagten übereinstimmend mit dem Befund eines Psychiaters als voll schuldfähig ein. Er sei deshalb für seine Tat strafrechtlich voll verantwortlich.