Lebenslange Haft für Mord auf dem Tennisplatz
Die Tat glich einer Hinrichtung. Nach dem gewaltsamen Tod eines Autohändlers aus Hamm ist ein Ex-Geschäftspartner zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Dortmund (dpa) - Die Schüsse fielen beim Tennismatch, der Täter war nicht zu sehen: Im November 2013 wurde in Hamm ein Autohändler erschossen. Die Hintergründe waren völlig rätselhaft. Nach einem monatelangen Indizienprozess haben sich die Richter am Dortmunder Schwurgericht nun festgelegt: Sie verurteilten einen Ex-Geschäftspartner am Dienstag wegen Mordes zu lebenslanger Haft.
Laut Urteil hat der 45-jährige Angeklagte sein späteres Opfer für sein berufliches Scheitern verantwortlich gemacht. Außerdem hatte er von einer Affäre mit seiner Ehefrau erfahren. Einem Freund soll er die Bluttat sogar angekündigt haben. „Den muss man abknallen wie einen Hund.“ So soll sich der Angeklagte damals geäußert haben. Für die Verurteilung haben die Dortmunder Richter aber auch objektive Beweise herangezogen.
So waren bei dem Angeklagten Schmauchspuren an der Kleidung festgestellt worden. Die Rußrückstände sollen bei der Schussabgabe entstanden sein. Der Angeklagte selbst hatte bis zuletzt seine Unschuld beteuert. Kurz vor der Verurteilung hatte er den Richtern noch diese Worte mit in die Beratung gegeben: „Ich schwöre bei Gott und meinen Kindern, dass ich kein Mörder bin.“
Der 45-Jährige hatte zuvor die russische Mafia für die Tat verantwortlich machen wollen. Sein Verteidiger hat bereits angekündigt, Revision gegen das Urteil einlegen zu wollen. Bei der Tat vom 25. November 2013 hatte das 41-jährige Opfer keine Chance. Alle Schüsse trafen direkt den Kopf des Mannes.