Lebenslange Haftstrafe für Mord auf Recyclinghof
Der Anlass war banal: Weil er sich in den Finger geschnitten hatte, tötete ein Berliner Hilfsarbeiter im Januar eine unbeteiligte Kollegin. Ein Gericht verurteilte ihn nun zu einer lebenslangen Haftstraße.
Berlin. Wegen heimtückischen Mordes an einer Müllsortiererin hat das Berliner Landgericht einen Hilfsarbeiter zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach dem Urteil vom Donnerstag überfiel der 24-Jährige seine Kollegin im Umkleideraum eines Recyclinghofes. Er würgte, schlug, fesselte, knebelte und vergewaltigte sein wehrloses Opfer.
Dann rammte er der jungen Frau ein Messer in den Rücken. Die 26-Jährige verblutete. Er habe einen Kick gebraucht, hatte der Mörder zu Protokoll gegeben. Nächtelang zockte er zuvor am Computer Gewaltspiele.
Er sei sich beim Töten wie im Spiel vorgekommen, es sei ein "geiles Gefühl gewesen". Der Anlass für die Bluttat sei nichtig gewesen, hieß es. Der Berliner hatte sich bei seiner Arbeit in den Finger geschnitten. Wut kochte hoch. Er sei auf hundertachtzig gewesen, hatte er über einen Anwalt erklärt.
Die Kollegin war zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Mörder habe sein Opfer kaum gekannt, sagte Richter Ralf Fischer. Nach dem halbstündigen Martyrium hatte der Täter vor dem tödlichen Messerstich sein Opfer auf den Bauch gelegt.
Es wäre ihm unangenehm gewesen, wenn die Frau ihm beim Töten zusieht, hatte der angelernte Gabelstaplerfahrer im Prozess erklären lassen. Drei Tage später wurde die gefrorene tote Frau in einem Container gefunden.
Richter Fischer ließ offen, ob der Mann aus Mordlust tötete. Das Gericht stellte am Donnerstag auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann der Mörder nicht nach 15 Jahren auf freien Fuß kommen.
Der Berliner hat laut Urteil zwar eine schizoide Störung. Er brauche dringend eine Therapie. Er sei aber voll schuldfähig. Der 24-jährige nahm das Urteil reglos entgegen.