Letzte Schnapszahl-Hochzeit in diesem Jahrzehnt
Wer am 12.12.’12 heiraten will, hat nicht mehr viele Möglichkeiten. Die Standesbeamten trauen im Akkord.
Düsseldorf. Ihren Hochzeitstag wollen Paare in der Regel niemals vergessen. Trotz der guten Vorsätze kommt es aber immer wieder zu tragischen Szenen, wenn Jahre später einer der Partner planlos in dieses klassische Fettnäpfchen tritt.
Abhilfe schaffen kann die Heirat an einem Schnapszahl-Datum, wie es am 12. Dezember wieder ansteht. Der Trend nimmt nach Angaben der Städte und Gemeinden immer weiter zu.
Einige Paare möchten sich einfach nur das Datum gut merken können, andere glauben, dass es ihnen Glück bringt — wenngleich das anhand der Scheidungsraten nicht nachweisbar ist.
Auch die Schönheit der sich wiederholenden Zahl mag für Verliebte einen gewissen Reiz bieten. Doch wer sich für Schnapszahlen begeistert und heiraten möchte, sollte sich sputen: In diesem Jahrzehnt gibt es nur noch eine Gelegenheit, und die Standesämter platzen am 12.12.2012 aus allen Nähten.
Auf die Standesbeamten in der Region kommt ein heftiger Arbeitstag zu. Alle befinden sich im Einsatz, rund um die Uhr wird geheiratet.
In Wuppertal wurden 32 Trauungen angemeldet, in Krefeld 35, in Düsseldorf 62 und in Solingen 15. Die Kapazitäten sind erschöpft. In Mönchengladbach mit 41 Anmeldungen gibt es noch drei freie Termine.
Remscheid ist mit 17 Paaren ausgebucht, dort gibt es aber Hoffung: „Wenn jemand unbedingt an dem Tag heiraten will, machen die Kollegen alles, was möglich ist“, sagt Stadtsprecherin Viola Juric.
Wer keinen Termin ergattern kann, sollte sich damit trösten, dass Paartherapeuten von Schnapszahl-Daten eher abraten. Um die Beziehung zu festigen, soll der Tag des Kennenlernens deutlich geeigneter sein. Eine andere Lösung besteht darin, sich in Geduld zu üben — am 2.2.2022 winkt die nächste Chance.