„Der gesuchte Tipper hat einen kompletten Schein mit zwölf Reihen ausgefüllt. Dieser war für die Ziehungen vom 28. April und 5. Mai gültig und hat 26 Euro gekostet“, berichtet Axel Weber von der zuständigen Lottogesellschaft Westlotto. Viel mehr Informationen über den Glückspilz gibt es allerdings nicht.

„Es handelt sich wohl um einen Gelegenheitsspieler, da er kein Abo hat und noch nicht bei uns registriert ist“, so Weber.

Natürlich wisse man bei Westlotto, in welcher Filiale am Niederrhein der Schein gekauft wurde, aber das bleibe ein Geheimnis. „Die Anonymität des Gewinners soll gewahrt sein. Zudem schützen wir uns so auch vor Trittbrettfahrern“, so der Sprecher.

Der neue Millionär hat übrigens nicht ewig Zeit, sich zu melden. Nach der Ziehung gibt es 13 Wochen „Bedenkzeit“.

Dem Unbekannten bleiben folglich noch sechs Wochen. „Er sollte unbedingt mit uns Kontakt aufnehmen, auch wenn er Angst hat, dass das Geld sein Leben negativ verändern werde“, so Weber. Für solche Fälle gebe es den Hochgewinne-Betreuer.

Sollte sich bis Anfang August niemand melden, fließen die 3,5 Millionen Euro in den Topf mit den Sonderausschüttungen.

Die Summe der nicht abgeholten Gewinne beläuft sich in Deutschland jährlich etwa auf 40 Millionen Euro. Diese setzt sich allerdings hauptsächlich aus Kleingewinnen zusammen. Aber auch größere Summen bleiben liegen.

So floss in Sachsen-Anhalt eine Million wieder in die Sonderausschüttungen. In NRW sind dagegen laut Weber bislang alle großen Summen verteilt worden. Der letzte Fall, dass nach einem Millionen-Gewinner gefahndet wurde, liegt noch nicht so lange zurück.

2010 suchte man einen Tipper aus Köln, der 8,4 Millionen Euro erspielt hatte. In der ganzen Stadt wurden Plakate aufgehängt. Daraufhin meldete er sich. „Und soweit ich weiß, ist er sehr glücklich“, so Weber. So könnte es dem Unbekannten vom Niederrhein auch ergehen.