Fall Linus: Neue Vorwürfe gegen Oberarzt
Rezept für Augentropfen später manipuliert?
Wuppertal/Solingen. Im Fall des kleines Linus aus Solingen, dem im Februar in einer Wuppertaler Klinik zu hoch dosierte Augentropfen verabreicht worden sind, steht jetzt nicht nur Fahrlässigkeit, sondern auch der Vorwurf der Urkundenfälschung im Raum.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass ein Oberarzt nachträglich ein falsch übermitteltes Rezept — die Grundlage für die tausendfache Überdosierung der Arznei — manipuliert hat, um von einem Fehler abzulenken.
Laut Klinikverbund habe man noch keine Akteneinsicht. Demnach gebe es keinen Anlass, dienstrechtlich vorzugehen. Der Oberarzt sei weiter für die Klinik tätig. Man behalte sich arbeitsrechtliche Schritte vor.
Der Verbund wies daraufhin, dass man nach Bekanntwerden des Behandlungsfehlers an dem Frühchen sofort die Staatsanwaltschaft informiert habe — auch über die Manipulation. Eine Sprecherin entschuldigte sich am Mittwoch erneut bei den Eltern. Der Junge ist wegen der Falschbehandlung nahezu blind. spa