Maddie: Polizei zeigt Phantombilder
Spezialisten verfolgen die erste heiße Spur seit Jahren.
London. Die Eltern der verschwundenen Maddie hoffen auf Hilfe von deutschen Algarve-Urlaubern: Die Polizei veröffentlichte am Montag zwei Phantombilder, auf denen ein Mann zu sehen ist, den die Ermittler mit dem Fall in Verbindung bringen und der nun dringend gesucht wird. Morgen Abend will die britische Familie weitere Details in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ nennen.
Es ist die erste, heiße Spur seit Jahren: Die britische Polizei sucht einen Mann zwischen 20 und 40 Jahren mit dunklen Haaren und glatt rasiertem Gesicht. Er soll deutsch oder holländisch gesprochen haben und sich nahe des Hotels aufgehalten haben, aus dem die damals dreijährige Maddie verschwunden ist.
Die Ermittler lassen offen, ob es sich um einen wichtigen Zeugen oder einen Tatverdächtigen handelt. „Für die Lösung des Falles ist es von extremer Wichtigkeit, dass wir den Mann finden und befragen“, sagt Chef-Fahnder Andy Redwood. „Wer weiß, um wen es sich auf dem Bild handeln könnte, möge sich bei der Polizei melden.“
Weil die Fährte nach Deutschland führt, will die Polizei morgen Abend im ZDF auch eine komplett neue Rekonstruktion des Tathergangs zeigen. Die Eltern Kate und Gary McCann hatten ihre Kinder um 20.30 Uhr Ortszeit allein im Hotelzimmer gelassen, um zum Essen zu gehen. Bei einem Kontrollrundgang um 22 Uhr war Maddie aus dem unabgeschlossenen Apartment verschwunden.
Von britischen Ermittlern heißt es, dass sich die portugiesische Polizei bei der Suche nach möglichen Einbrechern oder Kidnappern irrtümlich auf ein falsches Zeitfenster konzentriert habe.
Damit bekommt eine alte These neues Gewicht: Schon früh hatten Freunde der McCanns, die mit dem Paar an der Algarve Urlaub machten, behauptet, einen Mann gesehen zu haben, der ein blondes Mädchen im Schlafanzug im Arm trug. Aufgrund einiger Ungereimtheiten in der Zeugenaussage wurde dieser Version zunächst allerdings nur wenig Glauben geschenkt.