Mario Götze: Der eine Moment
Rio de Janeiro/Brasilien. Mario Götze ahnt vermutlich nicht, wie ihm dieses Tor ein Leben lang nachhängen wird. Professorensohn Götze ist erst 22 Jahre alt, da liegt noch was vor ihm.
So stand der Bayern-Spieler ein wenig verloren da im Maracanã von Rio, hier und da getätschelt, aber auch oft Gedanken verloren. Es war nicht die WM des Wunderkindes von einst. „Es war kein einfaches Jahr, es war kein einfaches Turnier für mich“, sagte Götze, der Bayern 2013 37 Millionen Euro wert war. Oft fühlte er sich nicht anerkannt, oft kam er von der Bank. Wie in Brasilien.
Einen wie Götze, der ob seines Könnens seit der Pubertät hofiert wird, stört das. Auch deshalb dankte er zuerst Familie und Freundin Ann-Kathrin. Götzes Eigenleben unterscheidet sich so von der Außensicht: Er steht in der Tradition der WM-Siegtorschützen Helmut Rahn (1954), Gerd Müller (1974) und Andreas Brehme (1990). „Zeige der ganzen Welt, dass du besser bist als Messi und dass du dieses Spiel entscheiden kannst“, hatte Löw gesagt.
Den Triumph feierte er mit dem Trikot des vor der WM verletzten Marco Reus, Kamerad aus Dortmunder Zeiten, selbst ein WM-Versprechen — und dann fast vergessen. Reus twitterte: „Danke mein Bruder, für diese Geste.“ kup