Matthias Wissmann: Der neue Lobbyist

Am Freitag tritt er sein Amt als Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) an.

Düsseldorf. Matthias Wissmann (CDU/58) wollte eigentlich wenigstens Bundeswirtschaftsminister werden. Im Familienkreis erzählte er auch von seinen Plänen, Bundeskanzler zu werden. Gereicht hat es für den Schwaben aus Ludwigsburg letztlich aber nur für das Verkehrsressort und einige Monate für das Forschungsministerium. Jetzt mutiert Wissmann vom früheren Verkehrsminister unter Kohl zum Cheflobbyisten der Autobranche. Am Freitag tritt er sein Amt als Präsident des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) an. Sein Mandat im Bundestag hat er niedergelegt. Mit Wissmann, der als früherer Chef der Jungen Union unter Politikern gut vernetzt ist, wollen die deutschen Autokonzerne versuchen, ihr Image als Klimakiller loszuwerden. Seinen Vorgänger Bernd Gottschalk hatte das Zögern in Sachen Klimaschutz zum Rücktritt gezwungen. Wissmann tritt kein leichtes Amt an, zumal ihm im VDA eine eigene Hausmacht fehlt. Schließlich hat der Jurist nur in der Politik und nicht als Automanager gearbeitet. Auch seine Mitgliedschaft beim Bund Naturschutz dürfte kaum nützlich sein. Aber Wissmann kriegt das in den Griff: Er ist redegewandt, weltoffen und eben ein richtiger Schwabe.