Robert Zoellick: Bushs Banker

Robert Zoellick ist nach der schier endlosen Kontroverse um den scheidenden Weltbankpräsidenten Paul Wolfowitz nun der ideale Nachfolger - auch für US-Präsident Bush.

Bei einflussreichen europäischen Mitgliedern stößt Zoellick auf Zustimmung. Auch die Hauptkunden der Organisation, die Entwicklungsländer, wissen ihr Glück zu schätzen. Als US-Handelsbeauftragter und späterer Vize-Außenminister hat sich der Jurist und Politologe für deren Anliegen bereits massiv engagiert. Als Investmentbanker beim Wall-Street-Giganten Goldman Sachs verfügt er zudem über die notwendige Erfahrung und Kontakte in der Finanzwelt. Schließlich finanziert sich die Weltbank nicht über Mitgliedsgelder, sondern über die internationalen Kapitalmärkte. Auch wenn es Zoellick an Flair und Charisma eines Wolfowitz fehlt, verfügt er über ein deutlich wichtigeres Attribut: Er ist frei von jeder politischen Kontroverse. Unter ihm kann die Weltbank wieder zum Tagesgeschäft übergehen. Freuen kann sich auch Bush. Denn mit Zoellick ist zugleich jener amerikanische Führungsanspruch bei der Weltbank sichergestellt, der unter Wolfowitz immer wieder in Frage gestellt wurde.