"Menschen für Menschen" - 30 Jahre Äthiopien-Hilfe
Almaz Böhm über 30 Jahre Äthiopien-Hilfe , die Idee dahinter und die Zukunft der Stiftung.
Düsseldorf. Zuerst kam eine Fernsehwette, dann setzte Karlheinz Böhm (83) sein Versprechen in die Tat um: Am 13. November 1981 gründete der gebürtige Österreicher seine Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“. Heute kann die Organisation auf 30 Jahre überaus erfolgreiche Arbeit zurückblicken, viele Menschen in den Projektgebieten leben wegen Böhms Einsatz ein besseres Leben. Seine Frau Almaz erzählt von ihren Eindrücken und Erinnerungen und gibt einen Ausblick in die Zukunft.
Frau Böhm, wie würden Sie den Werdegang der Organisation beschreiben? Da war eine Fernsehwette, und dann . . ?
Almaz Böhm: Dann haben die Überzeugungskraft meines Mannes und die praktische Umsetzung dieser spontanen Idee in Äthiopien und Europa eine Dimension angenommen und Erfolge gebracht, mit denen niemand — am allerwenigsten er selbst — gerechnet hätte.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Errungenschaften, die „Menschen für Menschen“ in Äthiopien geleistet hat?
Böhm: Wir haben ganze Landkreise bei der Lösung ihrer vielfältigen Probleme in den Bereichen Landwirtschaft, Wasserversorgung und Frauenförderung sowie im Gesundheits- und Bildungswesen unterstützen und der Bevölkerung dort eine echte Perspektive für die Zukunft bieten können. Rund 4,5 Millionen Männern, Frauen und Kinder haben auf diese Weise die Chance auf eine eigene Weiterentwicklung unabhängig von Hilfsorganisationen erhalten. Dabei steht immer der einzelne Mensch im Zentrum unserer Bemühungen. Deshalb ist auch die Begegnung mit jedem Menschen, der mit uns gemeinsam seine Lebenssituation nachhaltig verbessert hat, jedes Mal wieder die schönste Bestätigung und die größte Motivation für unsere Arbeit.
Welche Bedeutung hat „Menschen für Menschen“ in Ihrem Leben und im Leben des Gründers Karlheinz Böhm?
Böhm: Eine ganz zentrale, — man könnte fast sagen „Menschen für Menschen“ ist unser Leben.
Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Ziele?
Böhm: Wir haben mit dem Konzept der integrierten ländlichen Entwicklung einen Ansatz gefunden, den wir aus Erfahrung mit Überzeugung vertreten und umsetzen können. Deshalb wünsche ich mir für die Zukunft, dass uns die Spender weiterhin ihr Vertrauen schenken, damit wir noch für viele Menschen in den entlegenen Regionen des Landes die Voraussetzungen dafür schaffen können, dass sie sich dauerhaft aus der Armut befreien können.
Wie werden Sie das 30. Jubiläum begehen?
Böhm: Gemeinsam mit den Mitarbeitern in den Länderbüros haben wir das 30-jährige Bestehen zum Anlass genommen, um die Inhalte und Ziele unserer Arbeit verstärkt zu kommunizieren, damit wir noch mehr Menschen für unsere Idee gewinnen können. Mit unseren engsten Förderern werden wir zum Gründungstag im November ein kleines Treffen veranstalten, um uns gemeinsam über das Erreichte zu freuen und um gleichzeitig auch in die Zukunft zu schauen. Zu wissen, dass wir noch mehr Menschen helfen können, ist für uns die schönste Art, den Geburtstag zu begehen.
menschenfuermenschen.de