Michail Chodorkowski: Rückzug ins Private

Michail Chodorkowski zieht sich vorerst ins Private zurück. Das ließ der Kremlkritiker am Montag nach seiner Ausreise in die Schweiz wissen. Wie lange er dort bleibt, habe er noch nicht entschieden, sagte seine Sprecherin.

Foto: Kay Nietfeld

Sein Visum gelte bis Ende März. Eine längere Aufenthaltsbewilligung könne in der Schweiz beantragt werden. Der Ölmillionär war am Sonntag — zwei Wochen nach seiner Freilassung aus zehnjähriger russischer Lagerhaft — von Berlin aus mit der Bahn nach Basel gereist.

Er wolle auch von der Alpenrepublik aus viel dafür tun, dass weitere politische Gefangene in Russland freikommen, erklärte der 50-Jährige. Von Basel fuhren Chodorkowski, seine Ehefrau Inna, seine Söhne Gleb und Ilja sowie Tochter Anastasia nach Montreux. Dort besitzt die Ehefrau eine Wohnung. „Meine beiden jüngsten Söhne gehen in der Schweiz zur Schule, und bald beginnt der Unterricht“, sagte Chodorkowski. Seine Frau und die Zwillinge wohnen seit längerem in der Schweiz, die Tochter lebt in Moskau.

Der Kremlkritiker hatte nach Medienberichten einen großen Teil seines einstigen Milliardenvermögens bei eidgenössischen Banken deponiert. Unklar ist, wie viel davon für ihn übrig blieb. Die Rede ist von umgerechnet 204 Millionen Euro. Red