Drama im Ferienparadies Mindestens drei Tote bei Hochhausbrand auf Hawaii

Honolulu (dpa) - Bei einem Hochhausbrand im US-Bundesstaat Hawaii sind drei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Vier der Verletzten, darunter ein Mitglied der Feuerwehr, mussten im Krankenhaus behandelt werden.

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Eine 85-jährige Frau und ihr 54 Jahre alter Sohn seien unter den Todesopfern, berichtete die Zeitung „Honolulu Star-Advertiser“ am Samstag unter Berufung auf Angehörige.

Der Brand war am Freitagnachmittag (Ortszeit) im 26. Stock des Gebäudes in der Hauptstadt Honolulu ausgebrochen. Dort seien auch die drei Toten gefunden worden, teilte Feuerwehr-Chef Manuel Neves auf einer Pressekonferenz mit. Das Feuer habe mindestens zwei weitere Etagen des 36 Stockwerke hohen Hauses erfasst. Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpften nach Behördenangaben gegen die Flammen.

Erst Stunden später kam die Entwarnung. Der Brand sei „unter Kontrolle“, teilte der Bürgermeister von Honolulu, Kirk Caldwell, am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter mit.

„Wir konnten sehen, wie sich der Rauch ausbreitete. Der Boden am Rande des Treppenhauses war versengt“, sagte Anwohner Patrick Williamson US-Medien. Er war demnach mit seinen beiden zehn und zwölf Jahre alten Söhnen aus dem 32. Stock geflohen.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie auf beiden Seiten des Gebäudes Flammen und Rauch aus Wohnungen drangen. Zerborstene Fensterscheiben und Mauerwerk stürzten zu Boden. Von Balkonen unter dem Brandherd spritzen Feuerwehrkräfte Löschwasser in die züngelnden Flammen.

„Wir mussten unsere Feuerwehrleute etwa zwei oder drei Mal in Sicherheit bringen“, sagte Neves dem Sender KHNL. „Es ist sehr schwierig.“ In dem Gebäude seien keine Sprinkleranlagen installiert gewesen - mit diesen hätten das Feuer nach seinen Worten nicht mehr als eine Wohnung erfasst. Der Marco-Polo-Gebäudekomplex mit 568 Wohneinheiten wurde nach Angaben der Wohnungseigentümergemeinschaft 1971 fertiggestellt.

In London waren Mitte Juni bei einem verheerenden Hochhausbrand im Grenfell Tower mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Das Flammeninferno in dem Sozialbau entfachte eine Debatte über Brandschutzvorkehrungen an Wohngebäuden.