Mindestens sechs Tote bei Erdbeben in Japan

Bei einem Erdbeben in Japan sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Etwa 200 weitere wurden verletzt.

Kurihara. Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2 im Norden Japans sind am Samstag mindestens sechs Menschen getötet und etwa 200 weitere verletzt worden. Zudem wurden nach Angaben der Behörden mindestens elf Menschen vermisst. Durch das Beben trat in einem Atomkraftwerk in Fukushima eine kleine Menge radioaktives Wasser aus. Es bestehe jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung, erklärte die Betreibergesellschaft.

Die Erschütterung war auch noch in der 500 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio zu spüren. Der Erdstoß, dem rund hundert Nachbeben folgten, riss Straßen und Felder auf; rund 30 000 Haushalte wurden von der Stromversorgung abgeschnitten.

Am wichtigsten sei nun die Rettung von Menschenleben, sagte der japanische Regierungschef Yasuo Fukuda. Die Regierung entsandte Soldaten in die betroffenen Bezirke Miyagi und Iwate, die mit Helikoptern die bergige Region nach Opfern des Bebens absuchten. Häuser und Brücken wurden zerstört, Erdrutsche und Risse machten zahlreiche Straßen unbefahrbar. Mindestes zwölf Menschen galten als vermisst, unter ihnen drei Ausländer die nahe der Stadt Kurihara auf einem Campingausflug waren. Ein Kurhotel nahe der Thermal-Quellen von Komanoyu wurde komplett zerstört. Dort wurden sieben Menschen vermisst.

Nach Angaben der japanischen Erdbebenwarte ereignete sich das Beben kurz vor 9 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag in der Region Iwate im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu. In einem Atomkraftwerk in Fukushima traten durch den Erdstoß nach Angaben der Betreibergesellschaft 14,8 Liter Wasser aus einem Becken aus, in dem radioaktive Geräte gelagert wurden. "Die Strahlung des Wassers liegt weit unter dem Level, das möglicherweise die Umwelt in Mitleidenschaft ziehen könnte", sagte ein Sprecher des Werkes. Das Atomkraftwerk laufe weiter.

Japan ist stets von Erdbeben bedroht. Am 16. Juli 2007 hatte ein Beben der Stärke 6,8 zu schweren Schäden geführt. Elf Menschen starben, mehr als tausend wurden verletzt. Auch das größte Atomkraftwerk der Welt in Kashiwazaki wurde dabei beschädigt. (AFP)