Wer wird Millionär? Mit dem Zauberwürfel zum Millionär

Der Solinger Psychologe Leon Windscheid hat am Montagabend bei Günther Jauchs Quizshow abgeräumt.

Solingen. Er hat es geschafft. Der gebürtige Solinger Leon Windscheid gewann in der Montagabend ausgestrahlten Folge von „Wer wird Millionär?“ eine Million Euro. In der RTL-Sendung beantwortet er die Frage nach der Anzahl der Steine, aus denen ein Zauberwürfel zusammengesetzt ist, richtig.

Vor zehn Jahren gewann mit Professor Eckhard Freise schon einmal jemand aus dem Bergischen Land den Hauptpreis in der Sendung. „Ich gratuliere ihm von Herzen“, erklärt der ehemalige Lehrstuhlinhaber für Geschichte der Uni Wuppertal im Gespräch mit unserer Zeitung. Wie es der Zufall will, lebt Freise heute in Münster — genau wie Windscheid. Für den „Nachbarn“ hat Freise dann auch sofort einen Rat: „Er sollte nicht nach Las Vegas fahren und weiterzocken. Ist dieser Rat eher scherzhaft, so sind zwei weitere Aspekte sicher eher zu beachten. Freise rät zu einer großen Party für Freunde und Bekannte. „Man glaubt gar nicht, wer nach so einer Sendung alles mit einem bekannt ist“, erklärt der Historiker und sagt, dass Windscheid außerdem einen Teil des Gewinns spenden solle.

Und was macht Windscheid mit seiner Million? „Ich habe alle meine Freunde nach Münster in einen Club eingeladen. Da feiern wir dann Mitte Dezember meinen Geburtstag und die Million nach. Außerdem werde ich an zwei Projekte in Münster, die Flüchtlingshilfe und den Verein Boostrapper, sowie an die Flüchtlingshilfe in meiner Heimatstadt Solingen spenden“, erklärt er nach der Sendung.

Als sehr rational hat ihn auch sein früherer Schulleiter vom Gymnasium Vogelsang erlebt. Klaus Bailly erklärt: „Er hat sich immer dadurch ausgezeichnet, dass er einen scharfen Intellekt hatte.“ Bailly war zudem einer der Telefon-Joker Windscheids. Hätte er die Frage richtig beanworten können? Nach kurzer Überlegung kommt er auf 24 Steine. Keinen richtigen Plan hätte auch Professor Freise gehabt. Er tippte auf 22 Steine. Der passionierte Schachspieler zitiert für den Weg auf der Suche nach der Lösung den früheren Schach-Großmeister Donner: „Wie schlägt man ein Computer-Schachprogramm? Mit dem Hammer!“

Ein ähnlicher Weg half auch Leon Windscheid in der Sendung. Als Jugendlicher hat er den Würfel tatsächlich einmal auseinandergebaut. „Ich wollte den Würfel so wieder zusammenbauen, dass alle Farben an der richtigen Stelle sind. Das schwere Rätsel also gelöst ist. Es hat nicht geklappt. Der Würfel war danach kaputt und mein schändliches Vorhaben entlarvt.“ Dies im Hinterkopf und eine Analyse des Würfels zusammen mit Moderator Günther Jauch brachte ihn zur Lösung der Frage, also 26 Steinchen.

Windscheid erläutert auf die Frage, ob er sich denn ganz sicher gewesen sei: „In so einer Situation kann man sich nicht ganz sicher sein. Die Aufregung ist viel zu groß. Aber ich war mir am Ende so sicher, dass ich es mir nie verziehen hätte, es nicht zu riskieren.“ Nach der Sendung war er geistig ausgelaugt, berichtet der Millionen-Gewinner: „Nach der Show war ich so fertig, dass ich erst mal ganz viel Zucker brauchte. Also Milkshakes, Burger und Pommes Majo. Zu Hause hat es dann nicht mal mehr für Sekt gereicht. Ich bin nur noch ins Bett gefallen.“