Mohammed el Baradei: Der Aufrechte
Mohammed el Baradei (68), ehemaliger Direktor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) und Friedensnobelpreisträger, ist nach Angaben des Fernsehsenders Al Arabiya bereit, in Ägypten eine Übergangsregierung zu führen.
Am Freitag will er sich selbst an die Seite der Demonstranten gegen die Regierung Husni Mubaraks stellen.
Der studierte Jurist begann seine Karriere 1964 im Außenministerium in Kairo. Später wurde er an die ägyptischen Vertretungen bei den Vereinten Nationen in New York und Genf geschickt. 1984 wechselte er nach Wien zur IAEA. Über den Friedensnobelpreis, der ihm 2005 zugesprochen wurde, waren die Funktionäre in Kairo wenig erfreut, denn der Diplomat hatte schon damals eine distanzierte Haltung zur ägyptischen Regierung.
Nach seiner Pensionierung kehrte El Baradei im Februar 2010 nach Kairo zurück, wo ihn die Oppositionellen als neuen Hoffnungsträger empfingen. Doch schon bald stellte er ernüchtert fest, dass die Schlagkraft der Opposition zu gering ist. Als die staatlichen Medien dann auch noch eine Kampagne gegen seine Familie begannen, zog er sich zurück.