Reaktionen im Fall Mirco: „Hoffentlich lassen sie den nie wieder frei!“
Menschen in Grefrath und Schwalmtal zwischen Erleichterung, Trauer und Entsetzen.
Kreis Viersen. Zwischen Erleichterung und Trauer: Das ist die Stimmung am Donnerstag auf dem Marktplatz in Grefrath. In Windeseile spricht sich die Nachricht herum, dass die Leiche des seit Anfang September vermissten Mirco gefunden und der mutmaßliche Täter in U-Haft ist. Adelheid Henrichs spricht von einer riesengroßen Erleichterung.
„Wenn man weiß, dass so jemand noch frei herumläuft, macht man sich natürlich große Sorgen“, sagt sie. „Es ist gut für Familie und Schule, um trauern zu können“, sagt Helmi Röhrig, Leiterin der Grefrather Hauptschule, in der Mirco zur Schule gegangen ist. Wirtin Branca Hendak spricht aus, was viele hier denken: „Hoffentlich lassen sie den Mann nie wieder frei.“
Während viele Menschen in Grefrath aufatmen, weil der mutmaßliche Täter endlich gefasst ist, hat sich über den kleinen Ortsteil Ungerath in Schwalmtal eine Art Schockstarre gelegt. Mitten unter ihnen, in der schmucken Neubausiedlung mit vielen jungen Familien, soll der Kindermörder gelebt haben. „Ich bin schockiert“, sagt der stellvertretende Bürgermeister von Schwalmtal, Kurt van de Flierdt. Er lebt selbst in Ungerath. „Man ist immer so sicher, dass so etwas irgendwo, aber nicht hier bei uns passieren kann“, sagt er. „Dieser Mann hat Mircos Leben zerstört und das seiner Frau und seiner Kinder“, sagt van de Flierdt.
Der mutmaßliche Täter Olaf H. ist Vater von drei Kindern (3, 13 und 17 Jahre alt). Er lebt in Ungerath in einem gelb verputzten Fertighaus in zweiter Ehe mit seiner Frau und zwei Kindern. Er gilt allgemein als netter Nachbar, soll noch vor Weihnachten bei einer gemeinschaftlichen Feier großzügig Glühwein ausgeschenkt haben. Für sich und die Nachbarn soll er auch Karten für eine Karnevalssitzung im Februar bestellt haben.
Einer seiner Nachbarn ist besonders geschockt: Er ist selbst Polizist, hat in einer Hundertschaft mit nach dem vermissten Mirco gesucht.