Müngstener Brücke: Arbeiten verzögern sich erneut
Einbau der Bauteile aufwendiger und schwieriger als geplant. Die Sperrung wird voraussichtlich erst Ende des Jahres aufgehoben.
Solingen (ST). Die Arbeiten an der Müngstener Brücke verzögern sich erneut. In einer Pressemitteilung der Bahn heißt es, dass die Sperrung nicht wie geplant bis Ende Juni andauert, sondern voraussichtlich erst im Dezember aufgehoben werden kann. Die Montage der neuen bis zu 22 Tonnen schweren Brückenteile nehme deutlich mehr Zeit in Anspruch. Erst während der laufenden Arbeiten an der 1897 in Betrieb genommenen Eisenbahnbrücke sei sichtbar geworden, dass die einzelnen Arbeitsschritte aufwendiger und schwieriger seien als vorhergesehen. Entgegen der ursprünglichen Planung können einzelne Arbeiten nicht parallel ausgeführt werden, heißt es.
Die DB Netz bittet Anwohner und betroffene Fahrgäste um Verständnis für die Verzögerung. "Im Interesse eines sicheren und reibungslosen Verkehrsbetriebs für die kommenden Jahrzehnte ist eine vollumfängliche und sorgfältige Sanierung unumgänglich und die Verlängerung der Sperrzeiten leider unvermeidbar", teilt das Unternehmen mit.
Die mehr als hundert Jahre alte Müngstener Brücke ist durch den Bahnverkehr enormen Belastungen ausgesetzt. Die Bahn ersetzt die bestehende Stahlkonstruktion der Fahrbahnbrücke durch eine moderne Schweißkonstruktion. 700 Tonnen Stahl werden verarbeitet und zu 15 Meter langen Elementen zusammengeschweißt. Auf der Höhe der Haltestation Solingen-Schaberg werden die schweren Stahlteile schließlich eingesetzt und auf der Brücke montiert. Auch die Stahlschwellen und die Rollenlager werden auf den neuesten Stand gebracht und durch moderne Stahlbauteile ersetzt.
Bis 2016 werden rund 30 Millionen Euro in die Grundsanierung der Brücke investiert. Nach Abschluss der gesamten Sanierung soll das 115 Jahre alte denkmalgeschützte Bauwerk dann für weitere 25 bis 30 Jahre dem Personenverkehr zur Verfügung stehen.