Musikwelt würdigt Beastie-Boys-Gründer Adam Yauch

New York (dpa) - Die Musikwelt trauert um den Gründer der Beastie Boys: Adam Yauch starb am Freitag mit nur 47 Jahren an Krebs. Fans und Kollegen würdigten am Wochenende auf Konzerten und mit Abschiedsbotschaften den Musiker, der die New Yorker Hip-Hop-Band vor mehr als 30 Jahren gegründet hatte.

Die Gruppe landete in den 80er Jahren mit dem Album „Licensed To Ill“ als erste reine Hip-Hop-Platte auf Platz eins der US-Charts. Zu den größten Hits der Beastie Boys gehört der Song „(You Gotta) Fight for Your Right (To Party!)“. Yauch litt seit etwa drei Jahren an Ohrspeicheldrüsenkrebs.

Popstar Madonna bezeichnete Yauch auf ihrer Facebookseite als „wesentlich für die musikalische Revolution der damaligen Zeit“. Der Bassist Yauch (MCA) und seine Kollegen Gitarrist Adam Horovitz (Adrock) und Schlagzeuger Michael Diamond (Mike D) waren die ersten Weißen, die Erfolge in der schwarzen Rapperszene feierten.

Eine „niederschmetternde“ Nachricht, twitterte Justin Timberlake. Yauch sei ein „wahrer Pionier der Kunst“ gewesen. Der britische Sänger Boy George beschrieb Yauch als buddhistischen Mitstreiter und als Teil der Hip-Hop-Geschichte. Yauch hatte sich seit längerem für ein freies Tibet engagiert.

„Wir werden dich vermissen“, twitterte Joseph Simmons von der Hip-Hop-Gruppe Run DMC. Er sei am Boden zerstört. „Wir haben einen der Besten verloren“, klagte der Punk-Schlagzeuger Travis Barker auf Twitter. Der schwarze Schauspieler Marlon Wayans ließ seine Fans wissen, dass die Beastie Boys in seiner Jugend die „coolsten weißen Jungs“ gewesen seien. Sie hätten Rassenschranken in die gegensätzliche Richtung eingerissen - schließlich waren die drei Weißen in der schwarzen Rapperwelt eine Ausnahmeerscheinung.

US-Komiker Ben Stiller bedauerte den Tod eines „wahrhaft großartigen“ Musikers und Filmemachers. „Was für ein Verlust. Er war ein sehr guter Mensch.“

Die britische Band Coldplay spielte am Freitagabend auf einem Konzert in Los Angeles eine langsame Klavierversion von „(You Gotta) Fight for Your Right (To Party!)“, die Red Hot Chili Peppers widmeten ihre Show in Newark, New Jersey, dem verstorbenen Kollegen. Und selbst Sportler gedachten Yauch: Die New York Mets liefen zu ihrem Heimspiel gegen die Arizona Diamondbacks zur Musik der Beastie Boys aufs Baseballfeld, berichtete die „New York Daily News“.

In seiner Heimatstadt New York wurden in zahlreichen Bars und Clubs die Songs der Beastie Boys aufgelegt, berichtete die „New York Times“. Auf dem Gehweg vor einem früheren Aufnahmestudio an der Lower Eastside brannten Kerzen - hier soll die Band Anfang der 80er Jahre das Lied „Polly Wog Stew“ eingespielt haben.

Schon während der High School gründete Yauch eine Punkrock-Band, aus der später die Beastie Boys entstanden. Sie wagten sich an neue, experimentelle Musikformen. 1986 kam der Durchbruch mit der Platte „Licensed to Ill“, Songs wie „No Sleep Till Brooklyn“ und „Brass Monkey“ wurden große Erfolge. Die Band gehörte zu den langlebigsten Hip-Hop-Gruppen der Musikgeschichte. Sie verkauften mehr als 40 Millionen Alben. Erst vor einem Monat wurden sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Vor einem Jahr erschien das letzte Album „Hot Sauce Committee Part Two“.