Mystik und blaue Bärte auf der Fashion Week
Berlin (dpa) - Wenn Models blaue Bärte tragen und in der russischen Botschaft gefeiert wird - dann ist Fashion Week in Berlin. Dort gab es mystische Momente, romantische Motive und wilde Mode.
Die Berliner Fashion Week (14. bis 19. Januar) startet durch: Die Mainzerin Anja Gockel ließ am Mittwoch (15. Januar) bei der Modewoche in der Hauptstadt den Hahn aus dem Lautsprecher krähen. Bei Patrick Mohr standen die Models aufgereiht mit kleinen blauen Kunstbärten nebeneinander. Der Designer präsentierte seine neue Kollektion - ebenfalls in Blau gehalten - am Dienstagabend (14. Januar) in einer alten Eisenwarenhandlung. Auch Kaviar Gauche und Achtland stellten ihre Kreationen vor.
Die russische Modemacherin Alena Akhmadullina hatte ebenfalls am Dienstag Entwürfe gezeigt, die von romantischen Motiven aus der Erzählung „Das Gespenst von Canterville“ des Iren Oscar Wilde inspiriert waren. Fließende Kleider, Jacken und Mäntel wurden durch schmale Gürtel zusammengerafft. Die Frauenzeitschrift „Elle“ feierte Akhmadullina (35) dann am Abend als aufstrebende Nachwuchsdesignerin mit einer Party bei Kerzenschein in der russischen Botschaft.
„Werdet wild und tut was Schönes“ war bei der Fashion Week auf vielen Entwürfen der Schau von Lala Berlin zu lesen - als Graffiti-Druck auf Hosenröcken oder auf großen Kleiderschildern. Etwas wild und ziemlich schön wirkte die ganze Kollektion von Designerin Leyla Piedayesh - die flirrende Computerdrucke mit dickem Zopfstrick, feiner Spitze und metallisch glänzenden Synthetik-Materialien kombinierte. Zu hautengen schwarzen Lederleggins gab es am Mittwochabend Oversize-Blousons, zur weiten, auf der Hüfte sitzenden Hose ein schmaleres Oberteil mit dem gleichen abstrakten Muster. Feminin traf auf Maskulin, Romantik auf Rockiges, Orient auf Okzident.
Anja Gockel, Stammgast der Modewoche, ließ sich von Mystikerin Hildegard von Bingen beflügeln - zum Abschluss ihrer Show führte sie ein Brautkleid mit Kreuz vor. Als einen Trend sieht sie fließende Blusen, die hinten länger sind als vorne. Beim Duo Vonschwanenflügelpupke lief Schlagermusik - auf dem Laufsteg gab es viele Print-Kreationen, etwa mit Tassen als Muster.