Neu auf DVD: Nostalgischer Sci-Fi-Spaß „Super 8“
Berlin (dpa) - Aliens haben im Kino meist keinen guten Ruf: Entweder halten sie die Welt an oder wollen sie gleich zerstören. Bei Steven Spielberg ist das anders: Da sind es putzige Kerlchen („E.T.“) und freundliche Wesen („Unheimliche Begegnung der dritten Art“), die aus den Weiten des Weltraums zu Besuch kommen.
In „Super 8“ darf man sich zwar auch ordentlich gruseln, aber letztlich will der Außerirdische, der eine ganze amerikanische Kleinstadt auf Trab hält, nichts wirklich Böses. „Super 8“ - das ist perfektes Teamwork: Produzent Steven Spielberg liefert den sentimentalen Touch, Regisseur J.J. Abrams sorgt für Action und Spannung. Das Ergebnis ist nostalgischer Science-Fiction-Spaß, der jetzt auf DVD erschienen ist.
Schauplatz ist eine amerikanische Kleinstadt im Jahr 1979. Sechs Teenager schleichen sich nachts heimlich aus dem Elternhaus, um eine wichtige Szene für ihren Super-8-Zombiefilm zu drehen. Dabei werden sie Zeuge von einem mysteriösen Zugunglück, bei dem ein unheimliches Alien freigesetzt wird. Die Kamera rollt weiter, als sie selbst in panischer Angst vor der wuchtigen Explosion Reißaus nehmen.
Seltsame Sachen passieren fortan in dem Städtchen Lillian. Erst laufen die Hunde weg, dann verschwinden Automotoren und Küchengeräte, schließlich werden unbescholtene Einwohner Opfer unerklärlicher Vorfälle. Das Militär winkt ab. Aliens gibt es nicht, dennoch wird plötzlich der ganze Ort evakuiert.
Dem dicklichen Charles (Riley Griffiths) passt das Chaos bestens in den Kram. Wie ein kleiner Orson Welles dreht er seinen Zombiefilm unbeirrt weiter. Der schüchterne Joe (Joel Courtney) ist für Make-up und Spezialeffekte zuständig. Er verliebt sich prompt in die blonde Hauptdarstellerin Alice (Elle Fanning), der er beim Schminken langsam näher kommt. Aus dem Radio tönt der Ohrwurm „My Sharona“, der erste Walkman ist gerade auf dem Markt, die Kids haben riesige Walkie Talkies, kleine Handys sind noch ferne Zukunft.
„Super 8“ aus der Spielberg-Werkstatt ist ein wunderbarer Retro-Film geworden, der eine manchmal vielleicht längst verschüttet geglaubte Welt der Kindheit für Erwachsene wieder zum Leben erweckt. Sein jugendliches Publikum dürfte er eh begeistern.