Neue Schneefront: Der Winter schlägt wieder zu
Unwetterwarnung für das Bergische Land. Kurzschluss-Gefahr bei den Überland-Stromleitungen.
Düsseldorf. Just als sich jedermann nach einem frühlingshaften Wochenende gesehnt hat, ist der Winter am Freitagabend vor allem im Bergischen Land mit kräftigen Schneefällen zurückgekehrt. Das Wetteramt Essen gab eine Unwetterwarnung heraus. Es kann starke Schneeverwehungen geben. Die Experten erwarten zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee bei Windböen der Stärke acht. Gewarnt wurde vor Straßenglätte sowie unpassierbaren Straßen und Schienen.
An Betreiber von Überland-Stromleitungen ging eine Spezialwarnung. Es könne sich Schnee an den Leitungen ansammeln. "Bei Wind kann es dann zu Leiterseil-Schwingungen kommen, bei denen sich die Leitungen auch berühren und einen Kurzschluss verursachen können", so Meteorologe Karl-Heinz Nottrodt.
Im Flachland soll es nur fünf bis zehn Zentimeter schneien und auch weniger stark wehen. Während am Samstag in höheren Lagen mit Dauerfrost gerechnet wird, soll es im Flachland bei bis zu drei Grad wieder tauen.
Wer jetzt noch Streugut braucht, sollte bei den Baumärkten anrufen. Manche haben gar nichts mehr (Hornbach in Krefeld), andere noch einen kleinen Vorrat von zwei Paletten (Obi in Wuppertal).
Außergewöhnlich sind diese Verhältnisse für die Jahreszeit nicht: Auch Anfang März 2005 war es klirrend kalt - mit bis zu minus 25 Grad in Albstadt-Degerfeld (Baden-Württemberg). Selbst weiße Ostern hat es jüngst im Rheinland gegeben: Vor zwei Jahren kam es am Karfreitag (21. März) im Autobahnkreuz Hilden wegen eines heftigen Schneeschauers zu einer Massenkarambolage mit 30 Autos.
Die Frühlingswärme lässt weiter auf sich warten. Und auch die Regel, dass nach einem strengen Winter ein heißer Sommer folgt, tröstet nicht. Helmut Malewski, Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst: "Der Supersommer ist eher ein Wunschtraum, ein Zusammenhang lässt sich nicht erkennen."