Neue Vorwürfe gegen königlichen Schwiegersohn
Madrid (dpa) - Die Enthüllungen im Skandal um die Geschäfte des Schwiegersohns von Spaniens König Juan Carlos reißen nicht ab. Die Zeitung „El Mundo“ berichtete, der Ehemann der Königstochter Cristina, Iñaki Urdangarín, habe falsche Rechnungen ausgestellt, um Steuern zu hinterziehen.
Eine Immobilienagentur, die jeweils zur Hälfte dem Ex-Handballstar und der Infantin Cristina gehört, habe die Rechnungen dazu benutzt, beim Finanzamt fiktive Kosten geltend zu machen und so Steuern zu sparen. Das schrieb das Blatt unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Die Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsvergehen ermittelt gegen den 43-Jährigen wegen des Verdachts, als Präsident einer gemeinnützigen Stiftung Staatsgelder veruntreut zu haben. Juan Carlos entschied Anfang der Woche, dass Urdangarín vorerst nicht mehr an offiziellen Aktivitäten des Königshauses teilnehmen darf.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten in der spanischen Presse Äußerungen von Kronprinz Felipe: Der Thronfolger hatte in Gerona betont, dass eine von ihm gegründete Stiftung in der nordostspanischen Stadt „anständig und transparent“ sein werde. Dies wurde als eine Spitze gegen Schwager Urdangarín verstanden.
Der Palast hatte das Verhalten des Herzogs von Palma de Mallorca als „nicht vorbildhaft“ bezeichnet. Urdangarín selbst hat bedauert, dass die Affäre dem Ansehen des Königshauses Schaden zufüge, sich zu den Vorwürfen selbst aber nicht geäußert.