Neuer Besitzer für das Bond-Mobil

Dienstwagen von „007“ wurde für 2,9 Millionen Euro versteigert.

London. Was der Geheimdienstbastler "Q" da fertig gebracht hat, schrieb Filmgeschichte. Der Aston Martin DB5, schnittiger Dienstwagen des legendären britischen Leinwand-Agenten James Bond, ist dank seiner vielen eingebauten Gemeinheiten zum Kult geworden. Am Mittwochabend wurde das Original in London versteigert - nur ein paar hundert Meter von der Zentrale des "Geheimdienstes Ihrer Majestät" entfernt. Das Luxusspielzeug ging für 2,6 Millionen Pfund (2,93 Millionen Euro) weg.

Der erfolgreiche Bieter, Immobilienhändler Harry Yeaggy aus dem US-Bundesstaat Ohio, muss sogar noch deutlich mehr zahlen. Mit Provision kommt das Vergnügen auf 3,4 Millionen Pfund. "Es war eine Last-Minute-Entscheidung, ich habe mir erst vor ein paar Tagen das Ticket nach London gekauft", sagte der Autonarr nach dem Zuschlag.

In seinem kleinen privaten Automuseum in Ohio stehen schon 25 Autos - alles Raritäten. "Alle sind sehr speziell" verrät er. Den Bond-Wagen will er aber nicht nur hinter Glas stellen: "Ich fahre erstmal ein paar Runden durch London, das wird ein Spaß", sagte Yeaggy.

Der Schätzpreis des Auktionshauses RM lag bei 3,5 Millionen Pfund (rund vier Millionen Euro). Das Interesse der Bieter war riesig. Vor allem Sammler von Film-Devotionalien seien in die Auktionshalle im Londoner Battersea Park gekommen, sagte Auktionator Peter Haynes vom Auktionshaus RM. Dass der Hammer "schon" bei 2,6 Millionen fiel, sei nicht schlimm. "Niemand ist enttäuscht."

Gert Fröbe alias Oberschurke "Mr. Goldfinger" hatte schon 1964 keine Chance gegen James Bond und dessen Aston Martin. Das Auto hat Maschinengewehre unter den Blinkern und einen Schleudersitz. Das Heck stößt Rauchbomben, Krähenfüße oder Öl aus. Und seine Ledersitze leisteten "007" nicht nur im Kampf gegen Bösewichte gute Dienste.

Und das nicht nur im Film. "1964 war ich mit dem Wagen in Zürich", erinnert sich Mike Ashley von Aston Martin. "Als die Presse hinter mir her war, habe ich die Nebelkanone eingeschaltet." Auch als er in Frankreich von der Polizei geblitzt wurde, hatte der Wagen eine Lösung: "Ich schaltete das Kennzeichen von Großbritannien auf Frankreich um."