Österreich-Krise Das sind die skurrilen Folgen des Ibiza-Skandals

Amsterdam · Die österreichische Regierungskrise rund um das auf Ibiza aufgenommene Video hat dem Hit „We're Going to Ibiza“ zu neuer Beliebtheit verholfen. Eine Zeitung verlost zudem ein Wochenende in der Strache-Villa.

Die niederländische Band Vengaboys.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Die österreichische Regierungskrise rund um ein auf Ibiza aufgenommenes Video hat dem 20 Jahre alten Hit „We're Going to Ibiza“ der niederländischen Band Vengaboys zu neuer Beliebtheit verholfen. „Wow, Going to Ibiza is #1 in Austria“ twitterte die Band, nachdem der Song von 1999 es am Dienstag auf Platz eins der iTunes-Charts in Österreich geschafft hatte. An die Adresse von Satiriker Jan Böhmermann, der von der Existenz des Skandal-Videos schon vor dessen Veröffentlichung wusste, hieß es: „Hey @janboehm Did you make this happen?!“

Boulevardblatt bezahlt Kurzurlaub am Drehort des Skandal-Videos

„Machen Sie sich selbst ein Bild vor Ort“ - unter diesem Motto verlost eine österreichische Zeitung einen Kurzurlaub in der Villa, die Ausgangspunkt des „Ibiza-Skandals“ um den FPÖ-Frontmann Heinz-Christian Strache war. Das Boulevardblatt „Österreich“ kündigte die Aktion am Mittwoch an. In dem Haus war im Jahr 2017 heimlich das Video gedreht worden, das in den vergangenen Tagen zu Straches Rücktritt als Vize-Kanzler und Chef der rechtspopulistischen FPÖ sowie dem Bruch der Regierungskoalition in Österreich führte.

Ein Wochenende in der Luxus-Villa für zwei Personen, einschließlich Hin- und Rückflug - das winkt dem Gewinner der Verlosung. Die Buchungsseite Airbnb verlangt für eine Übernachtung in der Villa mit vier Schlafzimmern und Pool zwischen 800 und 1100 Euro. Hauptanziehungspunkt für die Sieger des Preisausschreibens dürfte die riesige braune Ledercouch sein, auf der sich Strache im Video während des Gesprächs mit einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte fläzt. Auch von dessen Sitzkomfort können sich die Gewinner dann vor Ort selbst ein Bild machen.

Die Regierungskrise in Wien wurde durch ein Video ausgelöst, das den bisherigen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigt, wie er vor der Wahl von 2017 auf Ibiza einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte Staatsaufträge für Wahlkampfhilfe in Aussicht stellte. Strache ist als Vize-Kanzler und FPÖ-Parteichef zurückgetreten, Neuwahlen wurden ausgerufen.

(dpa/afp)