Panne beim U-Bahn-Bau: Haus evakuiert

Bei Grabungen wurde ein Fundament freigelegt – laut Stadt besteht keine Einsturzgefahr.

Düsseldorf. Beim U-Bahn-Bau durch die Düsseldorfer Innenstadt ist in der Nacht zu Freitag eine gefährliche Panne passiert: Bei Grabungsarbeiten wurde das Fundament zweier Häuser an der Straße Am Wehrhahn aus Versehen bis zur Unterkante freigelegt. Als der Bauleiter das Loch am Morgen sah, schlug er Alarm: 16 Bewohner mussten die Gebäude sofort verlassen.

Für Ilona Jödecke (46), die in einem der betroffenen Häuser lebt, war es ein Schreck, als um 8 Uhr in der Früh die Arbeiter vor ihrer Wohnungstür standen. "Man hat ja sofort den Vorfall in Köln im Kopf", sagt sie. Im März war das historische Stadtarchiv eingestürzt - wohl wegen des dortigen U-Bahn-Baus.

"Man sagt uns zwar, so etwas könne in Düsseldorf nicht passieren. Aber das ist doch Blödsinn", glaubt Anwohnerin Jödecke. Am Wehrhahn werden direkt vor den Häusern Abwasserkanäle verlegt, die dem U-Bahn-Schacht weichen müssen. Die Straße wurde am Freitag Vormittag stadtauswärts gesperrt, im Akkord rückten Zementmischer an, die Magerbeton in die Baugrube schütteten, um die Häuser abzustützen.

"Es war ein großer Schreck", sagt auch Andrea Blome, Leiterin des Düsseldorfer Verkehrsamtes. "Nach Köln sind wir natürlich sensibilisiert." Eine Einsturzgefahr habe es jedoch zu keinem Zeitpunkt gegeben. Eine sofort aufgestellte Messstation habe das Haus kontinuierlich überwacht und keinerlei Bewegungen registriert. Dennoch: Erst acht Stunden später durften die Anwohner zurück in ihre Wohnungen.

An anderen Stellen, wo für die U-Bahn nah an den Häusern gegraben wird, wird bereits Zement unter die Fundamente gespritzt, um diese abzusichern. Laut Gerd Wittkötter, Projektleiter des U-Bahn-Baus, soll dieses Vorgehen jetzt auch für den Wehrhahn geprüft werden.